Räuber vor Gericht

Postamt wegen 500 Euro Mietschulden überfallen

Steiermark
30.11.2009 16:27
Er wollte ja eigentlich nur 500 Euro haben, um seine Mietschulden bezahlen zu können, hat am Montag ein verhinderter Posträuber in Leoben vor Gericht erklärt. Bekommen hat der 19-Jährige im Endeffekt gar nichts, weil die beiden Angestellten so laut geschrien hatten, dass der Bursche in Panik die Flucht ergriff.

Es war der 23. Oktober, als der 19-jährige Beklagte die Postfiliale in Leoben-Göss betrat, eine (Schreckschuss-)Pistole zückte und Geld verlangte. Mit der lautstarken Reaktion der Frauen hatte der junge Mann nicht gerechnet.

Angestellte traumatisiert
Für eine der beiden betroffenen Postangestellten war das bereits der dritte (!) Überfall, den sie durchleben musste. "Sie traut sich nicht einmal mehr ohne Begleitung aus dem Haus", hieß es in Leoben vor Gericht. Leid tue es dem Posträuber natürlich, aber er hätte 500 Euro gebraucht, um seine Mietrückstände an seinen Wohnungskollegen zu bezahlen. "Und was hätten sie gemacht, wenn sie bei dem Überfall 20.000 Euro bekommen hätten?", interessiert  sich Staatsanwalt Gerhard Ressi. "Dann hätte ich trotzdem nur 500 genommen", beteuerte der 19-jährige Beschuldigte.

Prozess vertagt
Um abzuklären, wie es um den Gesundheitszustand der Opfer steht und ob Dauerschäden zu erwarten sind, wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben und vorerst vertagt.

von Eva Molitschnig und Heinz Weeber ("Steirerkrone") und steirerkrone.at

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