Herzinfarkt überlebt:

„Freue mich, wieder heim zur Familie zu kommen“

Oberösterreich
02.07.2018 07:00

Zurück im Leben ist Patrick Kliemstein (31) aus Prambachkirchen, nachdem er - wie berichtet - bei der Orts-Fußballmeisterschaft in St. Agatha als Tormann mit einem Herzstillstand vor den Augen seines Sohnes zusammengebrochen war. Im Krankenhaus der Elisabethinen in Linz sprach er über den „fehlenden Schicksalstag“ und großer Dankbarkeit gegen über seinen Rettern

„Krone“: Ihr erstbehandelnder Arzt sagte, Sie seien einer der wenigen, die einen plötzlichen Herztod überlebt haben. Wie geht es Ihnen zwei Wochen nach dem Schicksalstag?
Patrick Kliemstein: Mir geht es jetzt wieder gut, ich hänge noch am EKG und die Brust schmerzt noch wegen Prellungen durch die Reanimation, aber soweit fühle ich mich wieder fit.

„Krone“: Können Sie sich irgendwie an den Vorfall erinnern?
Kliemstein: Gar nicht. Mir fehlt eigentlich der ganze Tag, auch die Spiele vorher. Ich kann mich nur erinnern, dass mein Bub mit dem Ball herumgelaufen ist, aber ich glaube, das kommt eher von Erzählungen und weil ich es auf Video gesehen habe.

„Krone“: Die Ärzte sagen, dass die perfekte Rettungskette Ihr Leben gerettet hat.
Kliemstein: Das hätte man in einer Übung nicht besser hinbekommen. Mein Cousin hat mich reanimiert, unser Vereinsarzt war sofort da, das Rote Kreuz und auch der Helikopter. Ich möchte allen Danke sagen, die sofort zur Stelle waren. Ohne sie wäre ich nicht mehr da.

„Krone“: Ihr Sohn war auch am Fußballplatz, wie hat er diesen Vorfall weggesteckt?
Kliemstein: Andreas ist 20 Monate alt, die Reanimation selbst hat er gar nicht so mitbekommen. Ich glaube, dass ich ihm jetzt einfach fehle, weil ich nicht daheim bin. Aber zum Glück gibt’s Video-Telefonie über das Tablet und Handy. Das hilft uns.

„Krone“: Wie geht’s jetzt weiter?
Kliemstein: Es muss erst einmal geklärt werden, warum ich diesen Herzstillstand erlitten habe. Es gibt keine unerkannte Herzerkrankung, ich bin normal trainiert. An sowas denkst du nicht, wenn du 31 Jahre alt bist. Gen-Tests, ob vielleicht etwas vererbt ist, dauern lange. Es könnte sein, dass ich einen Defibrillator eingesetzt bekomme, der mich dann wieder „anstartet“, falls das Herz noch einmal Probleme macht, was ich nicht hoffe.

„Krone“: Und wollen Sie wieder auf dem Fußballplatz stehen?
Kliemstein: Das wäre schon mein Ziel. Und ich freue mich einfach, wieder heim zur Familie zu dürfen.

Markus Schütz, Kronen Zeitung

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