Neue Lektüre:

Glockner-Prachtstraße brachte viel Prestige!

Salzburg
29.06.2018 10:15

Der Bau der Großglockner Hochalpenstraße war revolutionär. Entstanden im Ständestaat der Zwischenkriegsjahre, begleitet von Mythen und Symbolen: Die Geschichte der Prachtstraße ist bis heute ein Fundus. In Wien wurde am Donnerstag ein neues Buch präsentiert - unter Beisein des Denkmalrates ICOMOS.

Sein wissenschaftliches Herz schlägt für das Glockner-Gebiet und die gigantische Straßenbau-Kunst von damals: Thomas Mitterecker, junger Architekt und Assistent an der TU Wien, beschäftigt sich schon seit 2011 mit der 48 Kilometer langen Strecke. „Es ist spannend, den historischen Kontext zu verstehen. Man will dann immer tiefer gehen“, schildert er über AHA-Erlebnisse während seiner Forschungsarbeit über den Bau der Prachtstraße im Ständestaat der Zwischenkriegsjahre: „Es war damals wichtig, die Macht zu erhalten.“

Er forschte für sein Buch „Prestigebau des Ständestaates“ auch viel im Großglockner-Wallack-Archiv der Großglockner Hochalpenstraße in Salzburg, das gerade neu eröffnet wurde: Unzählige Dokumente wie Werbematerialien der 30er, alte Fotografien oder sogar Vermessungsgeräte liegen dort bereit.
Am Donnerstag wurde es im Kongresssaal des Bundeskanzleramtes in Wien feierlich präsentiert - auch im Beisein von Caroline Jäger-Klein, Professorin an der Technischen Universität und Präsidentin von ICOMOS, jener nationalen Welterbe-Instanz, die auch die Bewerbung der Großglockner-Straße begleitet.
Entschieden wird über den Status erst bei der nächsten Weltkonferenz in einem Jahr. Der berühmten Alpen-Passage werden aber gute Chancen eingeräumt.

Auch Franz Schausberger, Ex-Landeshauptmann und Historiker, sprach bei der festlichen Präsentation über die schwierige Zwischenkriegszeit: „Der Druck durch das nationalsozialistische Deutschland wurde damals enorm. Man hat in Österreich mit eigenem Identitätsgefühl dagegengehalten.“Auch bei der Weltausstellung in Brüssel in den 30ern wurde dieses Bewusstsein schon hinausgetragen.
Die Hochalpenstraße ist bis heute eines der österreichischen Symbole schlechthin geblieben. Bei den Besuchern wurde schon die 65-Millionen-Marke geknackt.

Unter das Publikum bei der Präsentation in Wien mischten sich auch der frühere „Glockner-Bürgermeister“ Leo Madreiter aus Fusch und eine Zeitzeugin: Anna Szalays Mann Roman war achtfacher Glockner-Erstbesteiger von verschiedenen Routen aus. Und sie gerät, wenn vom Großglockner die Rede ist, schon einmal ein wenig ins Schwärmen: „Eine grandiose Umgebung. Es ist immerhin unser höchster Berg.“

Sabine Salzmann
Sabine Salzmann
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