Ort noch unbekannt

Trump und Putin: Gipfel in „Drittstaat“

Ausland
27.06.2018 17:40

Die Präsidenten Russlands und der USA, Wladimir Putin und Donald Trump, werden bald zu einem Gipfel zusammenkommen. Das teilte der Kreml nach einem Gespräch Putins mit dem US-Sicherheitsberater John Bolton am Mittwoch in Moskau mit. Das Treffen werde in einem „Drittstaat“ stattfinden. Ort und Zeit sollten am Donnerstag mitgeteilt werden, so Putin-Berater Juri Uschakow laut der Agentur Interfax.

Diskutiert werde ein Treffen in der finnischen Hauptstadt Helsinki, war am Vortag aus US-Regierungskreisen verlautet. Wien sei dagegen nicht mehr im Gespräch. Die Bundeshauptstadt war vom Kreml ins Spiel gebracht worden, nachdem der Putin Anfang Juni Österreich im Rahmen seiner ersten Auslandsreise nach seiner Wiederwahl besucht hatte.

Beim Besuch Boltons sei eine detaillierte Agenda ausgearbeitet worden, sagte Uschakow. Die Vorbereitungen würden noch einige Wochen dauern. Im Mittelpunkt sollten die bilateralen Beziehungen, der Syrien-Konflikt und Fragen der Rüstungskontrolle stehen. Das Treffen werde mittags beginnen, zum Abschluss sei eine gemeinsame Pressekonferenz geplant. Es könnte sein, dass die Präsidenten eine gemeinsame Erklärung verabschieden, wie sie die Beziehungen verbessern wollten, sagte Uschakow.

Gipfel während Trumps Europareise
Der Gipfel könnte bei Trumps Europareise Mitte Juli abgehalten werden. Der US-Präsident nimmt am 11. und 12. Juli am NATO-Gipfel in Brüssel teil und besucht am 13. Juli Großbritannien. In Russland findet bis 15. Juli die Fußballweltmeisterschaft statt, weswegen über einen Gipfeltermin in den Tagen danach spekuliert wird. Trump und Putin waren einander zuletzt im November während des Asien-Pazifik-Gipfels in Vietnam begegnet.

Bolton kam als erster ranghoher US-Vertreter seit Monaten nach Moskau. Um das russisch-amerikanische Verhältnis sei es leider nicht gut bestellt, so Putin nach Kreml-Angaben. „Ihr Besuch in Moskau erfüllt uns mit Hoffnung, dass wir wenigstens erste Schritte zur Wiederherstellung umfassender Beziehungen zwischen unseren Staaten tun können“, sagte er. Bolton entgegnete, dass die USA und Russland auch schon früher in schwierigen Zeiten Kontakt gehalten hätten. Trump wolle an dieser Tradition festhalten, sagte er.

Syrien-Krise und Giftanschlag belasten Beziehung
Zwischen den USA und Russland herrschen seit Monaten diplomatische Spannungen wegen des Syrien-Krieges und des Giftanschlags auf den russischen Ex-Doppelagenten Sergej Skripal in Großbritannien. Ermittler in den USA verdächtigen Russland zudem der Einmischung in den US-Präsidentschaftswahlkampf 2016.

Allerdings forderte Trump beim G7-Gipfel in Kanada, Russland wieder in die Gruppe der wichtigsten Wirtschaftsnationen des Westens aufzunehmen. Das Land war 2014 nach zwölfjähriger Vollmitgliedschaft wegen der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim aus der damaligen G8 ausgeschlossen worden. Die oppositionellen US-Demokraten werfen Trump eine zu große Nähe zu Putin vor.

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