In Linz:

Sternmarsch gegen „Zerstörung des Sozialstaats“

Oberösterreich
26.06.2018 14:07

Glaubt man, die Demonstranten sind nicht mehr, kommen ums Eck zwei Sternmarschkolonnen daher: Mindestens 2000 Menschen versammelten sich am frühen Dienstagnachmittag am Hessenplatz in Linz, um vor der dort situierten Wirtschaftskammer gegen „die Zerstörung des Sozialstaates“ durch die schwarzblaue Bundesregierung zu protestieren. Im Mittelpunkt standen die Fusionierung de Krankenkassen, das mögliche Aus der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt AUVA und die gesetzliche Ausdehnung der Arbeitszeit auf den Zwölf-Stunden-Tag. „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr unseren Sozialstaat raubt“, wurde, nicht ganz fein gereimt, skandiert. Danach verlagerte sich die Kundgebung zum Linzer Landhaus. 

„Die Angriffe gegen unser Sozialsystem gehören zu einer Strategie, Arbeitnehmerinteressen massiv zurückzudrängen. Ziel ist eine brutale Umverteilung, nämlich zu Gunsten der Großunternehmer und zu Lasten der Allgemeinheit“, kritisiert Andreas Stangl, Geschäftsführer der GPA-djp OÖ, in seiner Rede die Pläne der Bundesregierung. „Man will den Beschäftigten ihr Selbstbestimmungsrecht nehmen und dagegen wehren wir uns entschieden“, so Stangl weiter.

Kampf-Aufforderung für die AUVA
„Arbeitgeber und Wirtschaftskammer müssen endlich auf
stehen und mit uns für den Erhalt der AUVA kämpfen“, fordert Martina Kronsteiner, Betriebsratsvorsitzende des Linzer Unfallkrankenhauses: „Unter dem Motto ‚Alles aus einer Hand‘ ist die AUVA ein wesentlicher und unverzichtbarer Bestandteil des österreichischen Gesundheitssystems. Eine Beitragssenkung führt zu Leistungskürzungen. Das hat man schon in der Vergangenheit gesehen, als wir in Linz deshalb die Brandverletztenversorgung aufgeben mussten. Auch die Wirtschaft profitiert von der Versorgung der Freizeitunfall-Opfer, denn diese garantiert eine rasche Rückkehr ins Arbeitsleben.“

Protest aus der Gebietskrankenkasse
„Wir stellen uns entschieden gegen Kürzungen auf Kosten einer funktionierenden Versorgung und von Arbeitsplätzen. Aufgrund geringster Verwaltungskosten, könnte nur bei den Leistungen gespart werden und das trifft ALLE Versicherten. Jetzt gilt es, die Bevölkerung über die Veränderungen und Folgen aufzuklären und sicherzustellen, dass Gesundheit nicht zur Geldfrage für jeden Einzelnen wird“, sagt Werner Steininger, Betriebsratsvorsitzender der OÖ GKK.

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