Neue Mittelschule

Standorte in Gefahr: Hauptschulen nicht zeitgerecht

Wenn es nach den Wünschen von Eltern und Lehrern geht, wird es im kommenden Schuljahr 59 Neue Mittelschulen in Tirol geben. Noch ist nicht klar, ob alle Standorte genehmigt werden. In Innsbruck geht man aber fix davon aus, dass die Landeshauptstadt ab 2010/11 alle zwölf Hauptschulen umgewandelt hat.

"Die Zeit der Hauptschulen ist vorbei. Zumindest in Innsbruck. Wir haben schon heuer deutlich weniger Schüler, weil wir noch nicht Neue Mittelschule sind. Wo im kommenden Schuljahr der Sprung nicht gemacht wird, ist der Standort in Gefahr." So sieht es Claus Griesser, Direktor der Hauptschule Hötting-West. Er war beim am Dienstag beim Tag der Neuen Mittelschule einer von vielen Schulleitern mit dieser Meinung. 

30 von 51 Anträgen könnten scheitern
Neben den acht bestehenden Neuen Mittelschulen in Innsbruck haben sich tirolweit 51 fürs kommende Schuljahr beworben. 30 von ihnen könnten an der 10-Prozent-Hürde des Bundes scheitern. Bildungsministerin Claudia Schmied (SP) möchte, wie sie am Dienstag betonte, allen Bewerbern zusagen. Dafür braucht es eine Gesetzesänderung und mehr Geld von Finanzminister Pröll. Schmied: "Ich appelliere an den Koalitionspartner, dies zu ermöglichen."

Die vier verbliebenen Innsbrucker Hauptschulen gehen fix davon aus, dass sie zu Neuen Mittelschulen werden. Griesser präsentierte am Dienstag schon sein fertiges Konzept: "Wir werden den Schwerpunkt Tourismus und Berufsorientierung anbieten und arbeiten unter anderem mit der Villa Blanka zusammen."

Steht neue Sprengeldiskussion an?
Auch die anderen Bewerber sind bereit, im kommenden Jahr loszulegen. Thomas Eiterer, Bezirksschulinspektor in Imst, hat in seinem Bezirk sechs Anwärter, alle in und um Imst: "Es wäre eine Katastrophe für die Eltern, wenn jetzt eine Absage käme. In einigen Schulen haben 100 Prozent für die Umwandlung votiert. Wenn die jetzt nicht überall kommt, fängt sicher wieder die Sprengeldiskussion an."

von Claudia Thurner, Tiroler Krone
Symbolbild