Tag 6 im Mord-Prozess um das reiche Opfer Roland Krenn. Die Staatsanwältin bleibt dabei: Laut ihr haben die Angeklagten Krenn des Geldes wegen getötet. Sie forderte Schuldsprüche. Das entscheiden aber die acht Laienrichter, die nach den Schlussworten der drei Angeklagten über das Urteil abstimmen. Noch vor Beginn der Plädoyers ergänzte die Jüngste ihre Aussage und belastete ihren Ex-Lover.
Eine Rechnung bei der Kassa 3 im Billa Obertrum, datiert vom 19. Juli 2016 - dem vermeintlichen Todestag Krenns -, belastet Anna Mieser (21). Mit ihrer Bankomatkarte wurde bezahlt. Deshalb stellte sie nun klar: „Ich habe definitiv nicht eingekauft. Er hat meine Bankomat-Karte genutzt, er wusste alle meine PINs.“
Mit „er“ meinte sie Richard Hemetsberger (25), ihren Ex-Freund und Erstangeklagten. Der hatte auf dieselbe Frage kurz vorher gemeint: „Anna hat eingekauft.“ Karotten, Fruchtsaft, Vogerlsalat, Garnelen und weiße Schoko-Kuvertüre fanden sich auf dem 39,98-Euro-Bon: Zutaten des tödlichen Dinners, glaubt Staatsanwältin Sabine Krünes. Jenem Abendessen, bei dem Hemetsberger laut eigener Aussage Pralinen mit dem Schlafmittel Noctamid zubereitete und sie Krenn servierte. Danach soll das Paar gemeinsam den Exzentriker gefesselt, geknebelt und zum Sterben in seiner Villa in Salzburg-Hellbrunn zurückgelassen haben - auf Anweisung des zweitangeklagten Robert Scharinger (30), so Krünes.
Im Zeugenstand schloss der CDK-Primar aus, dass Mieser - so wie sie es sagte - vom Klinikpersonal einen Notizzettel mit den Namen von Medikamenten bekommen habe. Andere Indizien scheinen dagegen weniger genau zu sein, wie ein IT-Experte des LKA informierte: Es ging dabei um die Standortdaten von Miesers Google-Account. Nur bei „68 Prozent“ solcher Daten könne Google garantieren, dass sie auch exakt sind.
Nach Abweisung aller sieben Beweisanträge der Verteidigung, sprach Krünes zu den acht Geschworenen: „Aufgrund der vielen belastenden Indizien bin ich überzeugt, dass alle drei schuldig zu sprechen sind.“
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