Rotwild wird dezimiert

Zum Schutz des Waldes: Treffen bläst zum Halali

Kärnten
17.06.2018 04:21

Die Gemeinde Treffen bläst zum Halali! Dem Rotwild auf dem Südhang der Gerlitzen soll es an den Kragen gehen. Weil es in dem rund 2000 Hektar großen Waldgebiet bei Sattendorf erhebliche Schälschäden geben soll, hat der Gemeinderat beschlossen, Hirsch und Co. ohne Beschränkungen abschießen zu lassen.

„Es ist Gefahr im Verzug. Die Schutzwälder sind bedroht. Es gibt Schälschaden von 70 Prozent durch das Rotwild. Die Bäume sterben ab. Verschwindet der Schutzwald, sind auch Menschen in Gefahr“, erklärt Bürgermeister Klaus Glanznig. Deshalb habe man beschlossen, dass das Areal von Wild freigehalten werden muss. „Wir wollen die Tiere aber nicht ausrotten“, so der Gemeindechef.

Sein Vize Bernhard Gassler hält es allerdings für unweidmännisch, alles abzuknallen: „Da wird auch auf Jungtiere keine Rücksicht genommen. Damit wird man das Problem bestimmt nicht lösen.“ Nach Gasslers Ansicht sei es überhaupt das erste Mal, dass in Kärnten zu so einer Maßnahme gegriffen wird.

Georg Kleindienst, Gemeinderat, kann diese Bedenken nicht nachvollziehen: „Die Kärntner Jägerschaft weiß schon lang über den Zustand des Waldes Bescheid, auch der Landesforstdienst. Aber niemand will etwas tun.“ Was die Gemeinde jetzt vorhabe, sei im Kärntner Jagdgesetz (§ 72) geregelt: „Die Anordnung zur Freihaltung verpflichtet dazu, jedes Stück des betreffenden Wildes, das sich in der Freihaltezone einstellt, unverzüglich zu erlegen.“ Und das auch in der Schonzeit und abweichend vom Abschussplan.

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