Überblick verschafft:

Mit Landesrat Schnöll auf Öffi-Tour

Salzburg
15.06.2018 08:30

Verkehrsknotenpunkt Hauptbahnhof: Die Züge fahren ein, die S-Bahn unterirdisch, die Busse an der Oberfläche. Tausende Kunden steigen täglich um. Und die „Krone“ bat Landesrat Stefan Schnöll mitten im Gewühl zu einer ersten Öffi-Tour. Ein Gespräch über Strategie und Vision, über Hotspots und knifflige Fragen.

Stefan Schnöll kommt im schwarzen Anzug, schnellen Schrittes. Er hat es am ersten Arbeitstag eilig. Es gibt viel zu tun. Ob er selbst Öffi-Nutzer ist? „Natürlich!“ Schnöll fuhr als gebürtiger Viehhausener und Politiker in Wien viel mit dem Zug, nutzte dort die U-Bahn. Kann Wien Vorbild sein? „Das glaube ich nicht.“ Wien ist anders, fast zwei Mio. Einwohner groß...
Für Salzburg hat er sich bereits ein 365-Euro-Jahresticket gekauft. „Ein Euro pro Tag - das ist für den Zentralraum ein tolles Angebot.“ Wenn nur ein paar zusätzliche Pendler umsteigen, helfe das schon gegen den Stau, der sich vor allem an den Nordeinfahrts-Routen in die Stadt wälzt.

Fünf Busleisten befinden sich am südlichen Ende des Südtirolerplatzes. Wir steigen in den „25er“, der Richtung Grödig bis zur Untersbergbahn fährt. Ein freudiges Hallo mit dem Buschauffeur - alle wollen den Neuen begrüßen. Stichwort Grödig: „Die Verlängerung des 5ers ist ein tolles Projekt“, begrüßt Schnöll, dass die Busse bei der Endstation bald die Oberleitungsstangen einklappen und mit Batterie weiterfahren. Er erkundigt sich viel über neue Technologien. „Gerade haben wir über L.A. gesprochen, dort spart ein neues Ampelsystem einen Stautag im Jahr.“ Es gibt Vorbilder: Karlsruhe, Schweizer Städte, der arabische Raum. „Im Moment sauge ich die Informationen richtig auf. Ich freue mich auch schon auf die IONICA, den E-Mobilität-Kongress in Zell am See.“ Sogar ein Flug mit einem E-Flieger steht am Programm.

Schauplatz-Wechsel zurück am Boden: Wir steigen an der Haltestelle Itzling in die Lokalbahn ein. Die Zahl an Fahrgästen ist überschaubar. Aber im Frühverkehr drängen sich Pendler und Schüler an der 37 Kilometer langen Strecke in die Waggons. 4.950.000 sind es jährlich. „Gut, dass wir sie haben“, sagt Schnöll über die Bahn. Denn: „Fakt ist, die Busse stehen wieder im Stau.“ Die Lokalbahn ist kurz vor dem Ausbau Richtung Mirabell. Nur lapidare 800 Meter sind das. Aber: „Wir denken weiter.“ Richtung Süden, bis Hallein

Das goldene Rezept für das Umland der Stadt? „Gibt es nicht“, meint er, Querdenker, aber kein Zauberer gegen den Stau. Jede Strecke funktioniere anders: „Wals fährt mit dem Walsie-Bus gut.“ Ein Taxidienst, der auf Abruf kommt. Das Land fördert die innovativsten Ideen in den Gemeinden.
Generell rangiert die Grenzgemeinde Wals weit oben bei den Stauopfern. Wegen der Grenzkontrollen ist die B1 zu Stoßzeiten zu. „Wir werden das Gespräch suchen“, will Schnöll auch in Bayern Druck machen. Die Verordnung bei Stau hilft seinem Heimatort Viehhausen schon.

Heuer noch will er einen Bürgerrat für Verkehr einberufen. Die Autofahrer sind für ihn nicht Sündenbock. „Es kann nicht jeder locker auf Öffis umsteigen.“ Stichwort für Autofahrer: Die kaputten Straßen. 1400 Kilometer hat das Land sicher zu stellen. Im Moment dominieren Schlaglöcher und Frostschäden weite Strecken. Mit dem sogenannten „Pavement Management System“ wird das Straßennetz laufend überprüft. „Wir werden das jetzt angehen“, verspricht der Landesrat am ersten Arbeitstag. Er will auch viel im Land unterwegs sein: „Einen Vorteil habe ich: Als Ex-Kicker kenne ich fast überall die Fußballplätze.“ P&R-Plätze sollen dazukommen. Wohnortnah oder am Stadtrand? Schöll: „Das ist ein Balanceakt.“

Sabine Salzmann
Sabine Salzmann
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