Causa Zogaj

Gutachten der Uni-Klinik Wien warnt vor Familiendrama

Oberösterreich
14.11.2009 18:32
Ein Gutachten der Universitätsklinik Wien warnt im Fall einer Abschiebung der Familie Zogaj vor einem tödlichen Drama. "Bei Frau Zogaj dürfte sich in der Abschiebesituation mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit eine Suizidalität ergeben. Es wäre auch denkbar, dass es zu einem Mitnahmesuizid (Kinder) kommt", heißt es in dem Befund, den Thomas Stompe, Professor für Psychiatrie an der Universitätsklinik in Wien, am 10. September für das Bundesasylamt erstellt hat.

Damit gemeint ist die akute Gefahr, dass die in Behandlung befindliche Nurie Zogaj sich und ihren Kindern Gewalt antun könnte, berichtet das Nachrichtenmagazin "profil". Auch der Betreuer der von der Abschiebung bedrohten Familie, Christian Schörkhuber von der Volkshilfe, sieht eine nach eigenen Angaben "absolute Selbstmordgefahr". Die Mutter habe schließlich schon einmal versucht, sich das Leben zu nehmen, so der Sozialarbeiter.

Brüder verloren Bleibe in Heimatdorf
Die Brüder von Arigona Zogaj - Alfred (18) und Albin (20) - haben währenddessen ihre Bleibe im Heimatdorf Kalican verloren. Wie ein Lokalaugenschein des Magazins am Mittwoch vergangener Woche ergeben habe, halten sie sich derzeit in der Stadt Peja im Westen des Kosovo auf: in einem ungeheizten Haus, in dem der Strom nur stundenweise funktioniert. Die Hoffnung, Arbeit zu finden, hat sich für sie bislang nicht erfüllt.

Arbeitslosigkeit im Kosovo über 40 Prozent
In einem Interview mit Journalisten schätzt der kosovarische Präsident Fatmir Sejdiu die Lage für Rückkehrer trist ein: "Wir haben nicht einmal Jobs für die, die bereits im Land sind. Ich will nichts beschönigen. Die Arbeitslosigkeit beträgt über 40 Prozent."

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