"Spielen unser Spiel"

Gerhard Seifried über fehlende Konzepte der SPÖ

Die Kärntner SPÖ sucht weiterhin nach ihrer neuen Parteilinie. Trotz der jüngsten Erfolge bei den Betriebsratswahlen in den Landeskrankenhäusern ist von Aufbruchsstimmung keine Rede. Der parteiinterne Wolfsberger Quälgeist Gerhard Seifried redet wieder einmal Klartext: "Die Nachwuchsakademie ist gut. Aber das Pferd wird falsch aufgezäumt." Denn alles drehe sich wieder nur darum, wann der nächste Parteitag stattfindet und wer als neuer Obmann gewählt wird.

"Jetzt spielt jeder sein Spiel: Reinhart Rohr versucht, sich hinüberzuretten, Peter Kaiser will Obmann werden, Gerhard Köfer, Gerhard Mock und auch ich – wir spielen alle unser Spiel."

"BZÖ muss Haiders Weg weitergehen"
Dabei ortet Seifried, der seinen Rückzug aus der Stadtpartei Wolfsberg nicht als generellen Rückzug sieht, Chancen, den Landeshauptmann für die SPÖ zurückzuerobern: "Das BZÖ ist dazu verdammt, den Weg von Jörg Haider weiterzugehen und die Tausender unters Volk zu bringen. So wie das Land finanziell beisammen ist, werden sie das auf die Dauer nicht durchhalten." Da müsste die SPÖ schon längst ein Gegenangebot entwickeln, so Seifried: "Aber was passiert: Alle beäugen sich misstrauisch."

Schauplatzwechsel zu den Schwarzen: Wenn schon nicht für die Belebung des Fremdenverkehrs, dann hat ÖVP-Chef Josef Martinz zumindest für Jauchzer in der Faschingsnarren-Branche gesorgt. Denn Gag-Schreibern der diversen Faschingsgilden muss seine Ansage vom "geilen Urlaubsland" Kärnten – in einer faden Polit-Landschaft wie wir sie derzeit haben – wie ein Geschenk des Himmels erscheinen.

von Waltraud Dengel, "Kärntner Krone"