Neues Album „For Now“

DMA‘s: Mehr als nur ein plumper Oasis-Abklatsch

Musik
01.05.2018 12:00

Mit ihrem Debütalbum „Hills End“ sorgten die Australier DMA‘s vor zwei Jahren erstmals für Aufsehen und wurden zu Unrecht als bloßer Oasis-Abklatsch abgetan. Nach großen Shows und prägenden Festivalauftritten kehrt das Trio nun mit dem Nachfolger „For Now“ ins Rampenlicht zurück und spielt sich aus dem Britpop-Winkel frei. 

(Bild: kmm)

So große Pophymnen hat man seit dem Höhepunkt des Britpop nicht mehr gehört: Die australische Band DMA‘s brachte dieser Tage ihr zweites Album „For Now“ heraus, auf dem alle zwölf Songs Singles-Potenzial aufweisen, die aber auch zusammen sehr gut funktionieren. Als reine Nachfolger von Oasis sieht sich das Trio nicht: „Wir haben durchaus auch amerikanische Einflüsse“, sagte Drummer Johnny Took.

Sprung nach oben
Mit „Hills End“, stark geprägt vom Manchester-Sound, ist DMA‘s 2016 ein großer Wurf gelungen, seit damals tourten die Musiker unermüdlich um die Welt. „Das war schon verrückt“, meinte Took im Interview mit der APA. In Wien spielte man im Club B72, beim Coachella Festival vor Tausenden. Mit „For Now“ sollte dem Sprung ganz nach oben eigentlich nichts im Weg stehen, das Trio präsentiert sich darauf weiter spielfreudig und zugleich etwas abgeklärter.

Die Weiterentwicklung sei leicht zu erklären, sagte der Schlagzeuger. „Am Anfang waren ja noch jung und hatten noch nicht so viel Erfahrung, wir haben damals vieles in meinem Schlafzimmer komponiert und aufgenommen. Wenn uns etwas gefallen hat, haben wir einfach weitergemacht. Es gab außerdem keine Erwartungen. Mittlerweile waren wir viel auf Tournee, konnten Erfahrungen sammeln und lernen. Da haben wir beschlossen, ein bisschen umsichtiger an die Sache heranzugehen. Das hört man der Produktion an“, betonte Took.

Tüftelei
Der Spruch „für das erste Album hat man ein Leben lang Zeit, für das zweite ein Jahr“ gilt für DMA‘s nicht, wie der Australier berichtete: „Die Lieder auf ‘For Now‘ sind nicht alle neu. Ein Song wurde sogar bereits vor neun Jahren geschrieben.“ Komponieren, immer wieder überarbeiten, irgendwann aufnehmen - so laute die Devise. „Manchmal ändern sich mehrmals Text und Titel, wir tüfteln an den Versen, verändern Melodien, bis der Song irgendwann passt.“

Bevor man sich zusammenschloss, waren Took, Matt Mason (Gitarre) und Tommy O‘Dell (Gesang) in anderen Bands tätig. „Als wir dann DMA‘s gründeten und die ersten Demos aufnahmen, erkannten wir, dass wir da was besonderes hatten. Dieses Momentum wollten wir uns bewahren. Wir arbeiteten daher sehr viele Songs aus, konnten beim Debüt aus einer Vielzahl auswählen und auch jetzt noch auf übrige Lieder zurückgreifen. Wir wären sonst vielleicht unter Druck gekommen, weil wir in die letzten Monaten ständig unterwegs waren.“

Australische Inspiration
Die lässige Mischung aus ausgefeilter Produktion und bodenständigem Indie-Gitarren-Sound habe sich u.a. durch das Arbeiten an drei Orten ergeben, berichtete Took. „Eines der Studios liegt eineinhalb Autostunden von Sidney entfernt im Busch. Dort haben wir das Fundament der Songs, die Drums und der Bass, quasi live aufgenommen. Sie strahlen eine gewisse Wärme aus. In einem Studio in Sidney, das über einem Pub liegt, entstanden dann viele Overdubs und Gitarrenteile. Tommy hat seine Vocals schließlich im Heimstudio unseres Produzenten Kim Moyes eingesungen. Das machte alles Sinn.“

APA/Wolfgang Hauptmann

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