Inzucht und Migration

Sozialverbände empört über „bösartige“ AfD-Anfrage

Ausland
22.04.2018 12:48

Die rechtspopulistische Partei AfD hat in Deutschland mit einer Anfrage einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Sie wollte Ende März von der Bundesregierung wissen, wie sich die Anzahl der Menschen mit Behinderung seit dem Jahr 2012 geändert habe - „insbesondere die durch Heirat innerhalb der Familie entstandenen“ und wie viele davon Migrationshintergrund hätten. Nun gehen die Sozialverbände gegen die AfD vor. Zahlreiche Organisationen schalteten für ihren Protest gemeinsam eine Anzeige in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Darin zeigen sie sich darüber entsetzt, dass die Partei „in bösartiger Weise“ einen Zusammenhang zwischen Inzucht, behinderten Kindern und Migranten herstellt.

Insgesamt machten 18 Organisationen bei dem Protest mit. „Die Fraktion der AfD erkundigt sich vordergründig nach der Zahl behinderter Menschen in Deutschland, suggeriert dabei jedoch in bösartiger Weise einen abwegigen Zusammenhang von Inzucht, behinderten Kindern und Migrantinnen und Migranten“, halten diese in der Anzeige fest.

„Es vermittelt sich darüber hinaus die Grundhaltung, Behinderung sei ein zu vermeidendes Übel. Die Anfrage der AfD-Fraktion erinnert damit an die dunkelsten Zeiten der deutschen Geschichte, in denen Menschen mit Behinderung das Lebensrecht aberkannt wurde und sie zu Hunderttausenden Opfer des Nationalsozialismus wurden“, heißt es weiter. Die Bevölkerung wird aufgerufen, sich gegen „diese unerträgliche Menschen- und Lebensfeindlichkeit zu stellen.“

Die Anfrage wurde indes von der Bundesregierung bereits beantwortet. „Daten zum Familienstand der Eltern von Kindern mit Behinderungen werden in der Statistik der Schwerbehinderten nicht erhoben“, so das Bundesinnenministerium gegenüber „Bild“. Bei 94 Prozent der schwerbehinderten Menschen handle es sich um Deutsche.

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