Wählern fiel Panne auf

Lungauer Stimmzettel landeten irrtümlich in Stadt

Salzburg
11.04.2018 07:30

Peinliche Panne nur elf Tage vor der Landtagswahl: Einige Stimmzettel wurden falsch verschickt. Wahlkarten-Wählern in der Stadt fiel plötzlich auf, dass sie einen Zettel aus dem Lungau bekommen haben. Der Fehler passierte in der Druckerei. Man befürchtete schon, dass der Wahltermin in Gefahr ist.

Nicht schon wieder! Die Kleber-Affäre im Bund und die Präsidenten-Wahlgänge sind noch gut in Erinnerung und am Dienstag war dann die Aufregung in Salzburg groß. Um wie viele Irrläufer geht es?

Zum Glück dürfte tatsächlich nur eine sehr kleine Anzahl von Wahlzetteln versehentlich an den Magistrat Salzburg geschickt worden sein. Michael Bergmüller, Landes-Leiter für Wahlen: „Es ist in Einzelfällen zu diesem Fehler gekommen.“
Gerhard Aichhorn von der Druckerei Samson, über deren Rollen 480.000 Stimmzetteln liefen, erklärt, wie das passieren konnte: „Es geht um einen einzigen Bogen.“ Worauf acht Wahlzettel gemeinsam gedruckt werden. Kein Fehler in der Technik war ausschlaggebend. Beim Wechseln der Rollen von Bezirk Tamsweg auf Salzburg-Stadt landete offenbar der Bogen am falschen Stapel und wurde so in den „Magistrats-Karton“ verpackt. Mitarbeiter sind für das Sortieren zuständig. Einen größeren Umfang an Irrläufern kann der Druckereichef ausschließen: „Alle anderen Zählmengen stimmen“, so Samson-Chef Aichhorn. Er bedauert die Panne. „Fehler können aber überall passieren, wo Menschen arbeiten.“ Es gelangten auch keine Stadt-Zettel versehentlich in den Lungau. Samson übernahm auch schon bei der Nationalratswahl den Druck in Salzburg. Die Firma wird als regionales Vorzeige-Unternehmen gelobt. Drei Tonnen Papier wurden diesmal für die Wahl bedruckt, geschnitten und gefalzt.

Aufgefallen ist der Irrtum erst, als Wähler aus dem Kreis „Salzburg-Stadt“ ihre Wahlkarte abschicken wollten und über die Überschrift „Bezirk Tamsweg“ stolperten. Drei Salzburger machten diese Entdeckung und schlugen sofort Alarm. In der Stadt war man um eine rasche und lückenlose Aufklärung bemüht. Die Zettel der betroffenen Wähler wurden sofort ausgetauscht. Der Kreis an möglichen „Falsch-Karten“ sei gut eingrenzbar, hieß es am Dienstag. Höchstens acht Wahlzettel - also weitere fünf - landeten im falschen Bezirk.

Zu erkennen ist der Irrtum auch daran, dass die Lungauer bei sieben Parteien ihr Kreuzerl machen können, in der Stadt sind es acht Parteien (die Vorzugsstimmen-Kandidaten stehen nicht direkt am Zettel). Die Kommunistische Partei kandidiert nur im Zentralraum und könnte jetzt Nachteile befürchten. Man verspricht aber, dass die Panne keine Auswirkungen auf die Wahl habe. Franz Wieser vom Landesmedienzentrum: „Es geht darum, dass man das Problem so schnell wie möglich wieder löst.“

Die Aufregung legte sich am Abend wieder. Der Wahltermin in nur elf Tagen sei definitiv nicht in Gefahr. Auch Vorzugsstimmen-Kandidaten waren kurzzeitig nervös und hoffen jetzt wieder entspannt auf möglichst viele Stimmen.

Sabine Salzmann
Hans Peter Hasenöhrl

Sabine Salzmann
Sabine Salzmann
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