Seit 2008

Niedrigzinsen kosteten Sparer schon über 12 Mrd. €

Österreich
23.02.2018 06:00

Die Sparzinsen sind schneller gefallen als die Kreditzinsen. Daher haben Österreichs Haushalte durch die Niedrigzinspolitik seit dem Jahr 2008 kräftige Verluste beim Nettozinseinkommen. Laut einer Allianz-Studie waren es 10,4 Milliarden Euro bis 2016, inklusive 2017 werden es über zwölf Milliarden sein, pro Kopf sind das mehr als 1300 Euro.

Es wurden die Erträge aus der Geldanlage gegengerechnet mit den Kosten für Kreditzinsen. Da kam 2008 noch ein Überschuss von 700 Millionen Euro für die heimischen Haushalte heraus. Mit den sinkenden Zinsen drehte das ins Minus, 2016 wurde mit einem Verlust von 1,9 Milliarden Euro beim Nettozinseinkommen der höchste Wert erreicht. Im Vorjahr war es ähnlich, exakte Berechnungen liegen aber noch nicht vor. In Summe der neun Jahre kommt man auf einen Fehlbetrag von über zwölf Milliarden Euro.

Die Allianz-Studie berücksichtigt auch, dass aufgrund der lange schwachen Wirtschaftslage weniger Kredite vergeben wurden, was die Nettozinsrechnung zulasten der niedrigen Sparbuchzinsen verschlechterte. 

Firmen in Österreich erzielten Milliardenplus
Das war natürlich nicht nur in Österreich so, auch die Haushalte in Deutschland, Italien oder Belgien "verloren" Milliarden. Anders sieht es in Portugal oder Spanien aus: Dort wurden die Schulden deutlich reduziert und die Bankeinlagen stiegen nicht so stark, daher steht unterm Strich ein Plus. Einziger Trost für Österreich: Die Firmen erzielten von 2008 bis 2016 aufgrund der Niedrigzinsen ein Plus von knapp elf Milliarden Euro.

Manfred Schumi, Kronen Zeitung

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