Sparbuch & Co.

Tipps zum Sparen bei niedrigen Zinsen

Wirtschaft
23.08.2013 12:46
Sparbücher stehen bei den Österreichern nach wie vor hoch im Kurs, genauso wie das "Sparen" auf Girokonten. Doch diese beiden Sparformen sind mit Vorsicht zu genießen. Denn angesichts der niedrigen Zinsen wird trotz moderater Inflation das mühsam zusammengesparte Geld effektiv sogar weniger wert.

Geht man von einer Inflationsrate von 2,2 Prozent aus, braucht man eine Sparform mit rund 2,93 Prozent Zinsen pro Jahr, um mit einer glatten Null auszusteigen, was die Kaufkraft angeht. Kommen dann noch versteckte Spesen und Gebühren dazu, wie Kontoführung auf manchen Sparcards, dann muss der Zinssatz noch höher liegen. Die traurige Realität sieht allerdings so aus, dass auf vielen Sparkonten nur der Eckzinssatz von 0,125% gezahlt wird. Bei einem Jahr Bindung sind es oft nur 0,5 bis 0,75%. Und Besserung ist leider kurz- bis mittelfristig keine in Sicht.

Was kann man tun?
Wer sich selbst als sicherheitsorientiert einstuft, der hat angesichts der jüngsten Entwicklungen in Richtung Unternehmenspleiten und Bankenpleiten nicht sehr viel Spielraum. Das klassische Sparbuch ist hier noch die beste Variante, da aufgrund der Einlagensicherung ein gewisses Maß an Sicherheit gegeben ist. Und Banken brauchen Spareinlagen, um ihre wirtschaftliche Gesundheit demonstrieren zu können: Der Vorteil des Kunden ist, dass die Bank Spareinlagen für ihre tägliche Geschäftsgebarung benötigt und ein hohes Volumen an Spareinlagen als ein Indikator für eine solide Grundaufstellung der Bank gesehen wird. Viele Banken versuchen daher, Sparvolumen möglichst bei sich zu halten und die Abwanderung der Kunden zu anderen Banken zu verhindern. Es kann sich daher auszahlen, einfach nach einer Sonderkondition zu fragen und bei Nichtgewährung die Bank zu wechseln.

Beträge bündeln
Ihre Ausgangslage für die Gewährung einer Sonderkondition ist natürlich dann besser, wenn Sie größere Beträge bei der Bank gebunden haben. Denn wenn ein größerer Abfluss an Spargeldern zu befürchten ist, haben die meisten Banken zusätzlichen Gestaltungsspielraum bei den Konditionen.

Aktionen abwarten
Viele Banken sind dazu übergegangen, kurzfristige Sonderaktionen anzubieten. Meist sind diese so gestaltet, dass für einige wenige Tage bis Wochen eine Kondition über den auf den Markt üblichen Bedingungen angeboten wird, um speziell für Neukunden attraktiv zu sein. Um von diesen Konditionen zu erfahren, sollten Sie bereits einige Wochen vor Ablauf Ihres aktuellen Sparguthabens bzw. vor dem gewünschten Veranlagungszeitpunkt die Homepages der Banken beobachten oder in den für Sie in Frage kommenden Banken nachfragen, ob Aktionen geplant sind.

Kombiaktionen
Manchmal werden für Mehrproduktinhaber Sonderkonditionen angeboten. Banken locken mit Gratiskonten, die für einige Monate von Kontoführungsgebühren befreit sind, und bieten im Verbund damit ein günstiges Anlagekonto oder ein Sparbuch mit Sonderkondition an. Auch hier gilt die Devise: nachfragen oder im Web recherchieren.

Sparkonten eignen sich somit aktuell zum Parken eines Notgroschens oder des Angesparten für eine geplante Ausgabe in den nächsten drei bis fünf Jahren. Der Bankenrechner der Arbeiterkammer zeigt einen Vergleich über die tagesaktuellen Konditionen ausgewählter österreichischer Banken.

Alternativen zum Sparbuch
Wer längere Laufzeiten akzeptieren kann, ist mit Bausparen vergleichsweise besser bedient. Hier werden immerhin Effektivzinssätze von 1,7% ermöglicht. Vorsicht bei variablen Angeboten: Auch wenn hier mit teilweise bis zu 3% im ersten Jahr geworben wird, sollte man sich bewusst sein, dass der Zinssatz nach der Fixzinsphase auch auf den Eckzinssatz, also 0,125% absinken kann - und dann steckt man in einem Vertrag fest, mit dem jedes Sparbuch mithalten kann.

Auch Versicherungen bieten oft die Möglichkeit eines Einmalerlags an und sind aufgrund der angebotenen Gewinnbeteiligung vergleichsweise attraktiv. Sicherheitsorientierte Sparer sollten bei den klassischen Kapitallebensversicherungen bleiben, da ihr Kapital hierbei im Deckungsstock der Versicherung veranlagt ist, der mit einem fixen Zinssatz dotiert wird und im Konkursfall aus der Konkursmasse ausgenommen ist – das Kapital ist somit sicher.

Wenn Sie das Sparen in Anleihen überlegen, seien Sie sich des Ausfallsrisikos des Herausgebers bewusst – Stichwort Alpine. Mehr zum Thema Anlegen in Wertpapieren erfahren Sie in der Infobox.

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