Aus für Zugstrecke

Ybbstalbahn wird großteils durch Busse ersetzt

Niederösterreich
24.09.2009 12:59
Nun ist es fix: Die Ybbstalbahn wird großteils durch Busse ersetzt. Nur noch auf einer vier Kilometer langen Strecke in der Stadt Waidhofen an der Ybbs werden Züge für Pendler verkehren. Nach SPÖ und Grüne übte am Donnerstag auch die Fahrgast-Plattform "Probahn Österreich" heftige Kritik an dem teilweisen Aus für die Strecke: "Der Beschluss stellt einen Wortbruch des Landes Niederösterreich dar."

Das - im Regionalverband einstimmig verabschiedete - Mobilitätskonzept sieht vor, die Ybbstalbahn als "Stadtbahn" für Waidhofen an der Ybbs zu erhalten. Dieser kurze Abschnitt wird derzeit von 70 Prozent aller Fahrgäste frequentiert. Busse sollen die Orte des restlichen Tals verbinden und auch an die Erlauftalbahn anknüpfen.

Von Lunz am See werde man mit dem Bus um eine halbe Stunde kürzer nach Waidhofen an der Ybbs unterwegs sein als mit der Bahn, so Landesrat Johann Heuras. Die Maßnahmen des Mobilitätskonzeptes seien auch aus volkswirtschaftlicher Sicht am sinnvollsten: Die Kosten würden, auf zehn Jahre gerechnet, bei 28 Millionen Euro liegen.

"Nicht im Interesse der Ybbstaler Bevölkerung"
Die Ybbstalbahn Entwicklungsgenossenschaft (YEG) - mit Unterstützung durch die oben erwähnte Fahrgast-Plattform "Probahn" - richtete die Aufforderung an Land und Bund, "auf Basis des YEG Zukunftskonzeptes in Verhandlungen über eine Übernahme der Ybbstalbahn zu treten und nicht hinter den Kulissen eine Lösung zu paktieren, die nicht im Interesse der Ybbstaler Bevölkerung sein kann".

Die YEG habe in ihrem Wirtschaftlichkeitsberechnungen nachgewiesen, dass eine attraktive Bahn für die gesamte Region einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor darstelle, der Arbeitsplätze schaffe und touristische Erfolge möglich mache.

"Region wird einer Lebensader beraubt"
Bereits am Mittwoch hatte SP-NÖ-Verkehrssprecher Gerhard Razborcan heftige Kritik an dem Mobilitätskonzept geübt: "Das Aus für die Ybbstalbahn beraubt eine ganze Region ihrer Lebensader und ist ein schwerer Schlag für den Nahverkehr, aber auch für den Tourismus." Offenbar sei das Bemühen des Landes, die Strecke doch fortzuführen, "endenwollend" gewesen.

 "Nur mit Bussen wird das Ybbstal für den klassischen Rad-u nd Wandertourismus an Attraktivität verlieren", legt der SP-Mandatar nach. Er befürchtet, dass auch die "Stadtbahn" für Waidhofen an der Ybbs mittelfristig ein "Schließungskandidat" sei, da die Rentabilität dieses "Filetstücks" anzuzweifeln sei.

Grüne fürchten auch für neue "Stadtbahn" langfristiges Aus
Thomas Huber, Landesgeschäftsführer der Grünen, reagierte mit "Befremden". Er stellte die Frage in den Raum, ob ein Abkommen mit einem Busunternehmen bestehe, "oder warum erklärt man Alternativangebote, die aus der Bevölkerung kommen, ohne große Überlegung als nicht finanzierbar".

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