Angespannte Lage

Japan rüstet auf: Kampfjets, Schiff, Raketenabwehr

Ausland
26.12.2017 09:04

Angesichts der angespannten Sicherheitslage in Asien - vor allem wegen der Bedrohung durch Nordkorea - überprüft Japan seine eigenen Verteidigungsfähigkeiten. Japanischen Medienberichten zufolge denkt die rechtskonservative Regierung ungeachtet der pazifistischen Verfassung sogar über die Anschaffung eines Flugzeugträgers nach, die Raketenabwehr wird ausgebaut. Erst am Freitag war ein Etatentwurf für das Verteidigungsbudget in der Rekordhöhe von 5,19 Billionen Yen (rund 39 Milliarden Euro) abgesegnet worden.

Man werde beständig aus verschiedenen Blickwinkeln die eigenen Verteidigungsmöglichkeiten überprüfen, sagte Verteidigungsminister Itsunoro Onodera am Dienstag. Er wies jedoch Darstellungen zurück, wonach die Regierung konkrete Bemühungen für den Umbau eines Zerstörers zu einem Flugzeugträger anstelle. Japan werde auch weiterhin eine ausschließlich auf Verteidigung ausgerichtete Politik betreiben.

Derzeit dürfen nur Helikopter von Japans Zerstörern abheben, keine Kampfjets
Die japanische Nachrichtenagentur Kyodo hatte zuvor unter Berufung auf Regierungskreise berichtet, Tokio erwäge die Anschaffung neuer Kampfjets, die von Japans derzeit nur für Helikopter vorgesehenen Zerstörern abheben könnten. Damit bekäme Japan praktisch einen Flugzeugträger, der nach Auffassung von Kritikern auch für Angriffe genutzt werden könnte und damit gegen die Verfassung verstieße. Japans Zerstörer der Izumo-Klasse mit einer Länge von 248 Metern ist bisher nur für den Transport von bis zu 14 Helikoptern ausgelegt.

Raketenabwehr wird ausgebaut - zu Wasser und zu Lande
Vor dem Hintergrund der Bedrohung durch Nordkorea baut Japan auch seine Raketenabwehr aus. Allein rund 730 Millionen Yen aus dem Militäretat sind für die Anschaffung von zwei auf dem Land installierten Aegis-Systemen für Abfangraketen geplant. Sie ergänzen die bisher zweistufige Raketenabwehr des Landes: Eine erste Verteidigungslinie in Japan basiert auf der auf Aegis-Zerstörern installierten Standard Missile-3 (SM-3). Eine zweite ist das Patriot Advanced Capability (PAC-3) auf dem Land. Die auf dem Land zu installierenden Aegis-Systeme sollen 2023 bereitstehen.

Der Militärhaushalt erreicht bereits im vierten Jahr in Folge eine Rekordhöhe. 

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