Scheuch forderte in einer Aussendung, dass die Veranstaltung in die Hände von "parteiübergreifend anerkannten Persönlichkeiten" gelegt werden müsse, um die Durchführung weiter zu gewährleisten. "Eine Absage ist keine gute Lösung, weil ein Gedenken der eigenen Geschichte weiterhin erlaubt sein muss", so der BZÖ-Politiker.
Montagabend hatte Verteidigungsminister Norbert Darabos (SPÖ) die Beteiligung des Bundesheeres am heurigen Ulrichsberg-Treffen abgesagt. Darabos entschloss sich zu dem Schritt, nachdem Gerüchte die Runde machten, dass der Geschäftsführende Obmann der Ulrichsberggemeinschaft, Wolf Dieter Ressenig, NS-Kriegsrelikte im Internet angeboten haben soll.
"menschenverachtende Hatz"
FPÖ-Chef Jannach bezeichnete Ressenig indes als "Bauernopfer", gegen ihn würde eine "menschenverachtende Hatz" geführt. Er sieht in der Absage "einen Sieg derer, denen dieses traditionelle Treffen an der Heimkehrer- und Europagedenkstätte schon seit vielen Jahren ein Dorn im Auge ist".
Rudolf Gallob (SPÖ), Präsident der Ulrichsberggemeinschaft sowie Obmann Peter Steinkellner (ÖVP) haben am Dienstag ihren Rücktritt bekanntgegeben. "Die klare Vorgangsweise der Abgrenzung zu Extremismus" sei gescheitert, so Steinkellner.
Dörfler übers Treffen: "Zu weit rechts"
Zuvor hatte Landeshauptmann Gerhard Dörfler (BZÖ) seine Teilnahme mit der Begründung, das Treffen sei "politisch zu weit rechts" ausgeschlossen. Auch Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider lehnte die Einladung ab.
Geschichte des Treffens
Die Gedenkstätte auf dem Ulrichsberg war über Initiative des damaligen Klagenfurter ÖVP-Vizebürgermeisters Blasius Scheucher errichtet und im Jahre 1959 eröffnet worden. Seit Jahrzehnten schwelen Debatten um das Treffen, da immer wieder Rechtsradikale und Ex-Nazis teilgenommen hatten.
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