Starkregen & Hagel

Heftige Unwetter fegten über Graz und Kärnten

Österreich
31.07.2009 10:46
In der Nacht auf Freitag sind die steirische Landeshauptstadt Graz sowie weite Teile Kärntens von sintflutartigen Regengüssen, starken Windböen und Hagel heimgesucht worden. Im Raum Lieboch in der Steiermark wurde die Eisedecke bis zu 30 Zentimeter dick, im Bezirk Deutschlandsberg (Bild) stand die Feuerwehr nach Überschwemmungen im Dauereinsatz. Auch in Kärnten tobten heftige Unwetter. Besonders betroffen waren die Bezirke St. Veit, Völkermarkt und Wolfsberg. Dort kam es zu Überschwemmungen und Vermurungen. Die Katschberg-Bundesstraße wurde auf einer Länge von zehn Metern weggerissen und bleibt eine Woche lang gesperrt.

Der Sturm in der Steiermark war am Donnerstag gegen 18.50 Uhr aufgezogen, dauerte dann vorerst etwa eine halbe Stunde und gewährte den Steirern eine kurze Verschnaufpause - um dann die halbe Nacht weiterzutoben. Wie viel Schaden das Unwetter insgesamt anrichtete, muss erst erhoben werden.

Während mehrere Häuser in der Steiermark durch Blitze beschädigt wurden, erwischte es Horst W. in Kainach besonders schwer. Ein Blitz schlug ins Wirtschaftsgebäude des 53-Jährigen ein. Ein Brand brach aus, der das Objekt vollkommen zerstörte. Verletzte gab es zum Glück nicht, doch es entstand ein Schaden von etwa 140.000 Euro. 150 Feuerwehrleute konnten das Wohnhaus gerade noch retten. Ein Blitz hatte auch den Brand eines Geräteschuppens im Bezirk Liezen ausgelöst. Der 34-jährige Besitzer stürzte beim Löschen und erlitt einen offenen Unterschenkelbruch. Der Schuppen wurde zerstört.

Vor allem Westen von Graz betroffen
In der Landeshauptstadt Graz war vor allem der Westen betroffen: überflutete Keller und Straßen, umgerissene Bäume, beschädigte Stromleitungen. Die Feuerwehr stand am Freitagvormittag noch im Aufräumeinsatz. Im Raum Deutschlandsberg erwischte es vor allem Lannach, wo ein Mann aus seinem Schlafzimmer vor den Fluten gerettet werden musste. In St. Josef trat der Oisnitzbach über die Ufer - zwei Menschen mussten inklusive Haustieren aus ihren Häusern evakuiert werden.

Die Südautobahn stand gegen 21 Uhr bis zu 15 Zentimeter tief unter Wasser. Schneeräumfahrzeuge mussten eingesetzt werden, um die Massen von Schlamm und Eis von der Fahrbahn zu entfernen. Der Verkehr wurde bei Lieboch auf die B70 abgeleitet - die Sperre dauerte etwa eine Stunde. Auch auf der A9 mussten Pflüge eingesetzt werden. Der Zugverkehr der Graz-Köflacher-Bahn lag zwischen Preding und Lannach vorübergehend still.

Bundesstraße in Kärnten weggerissen
Im Kärntner Bezirk St. Veit musste für die Feuerwehren Großalarm gegeben werden. Zahlreiche Keller standen unter Wasser, umgestürzte Bäume blockierten Straßen. In Frauenstein wurden sogar zwei Autos von den Wassermassen weggespült.

In der Gemeinde Krems wurde durch die starken Regenfälle die Katschberg-Bundesstraße (B99) auf einer Länge von zehn Metern weggerissen. Die Straße bleibt eine Woche lang gesperrt. Der Verkehr wird über die Tauernautobahn (A10) umgeleitet. Die Fluten beschädigten nicht nur die Bundesstraße, in mehreren Ortschaften in der Gemeinde im Bezirk Spittal wurden zahlreiche Keller überflutet. Murenabgänge richteten teils schwere Schäden an. Auch die Nockalm-Straße, beliebtes Ausflugsziel vor allem für Motorradfahrer, musste aus Sicherheitsgründen gesperrt werden.

Zwischen Innerkrems und Kremsbrücke trat der Kremsbach mehrmals über die Ufer, beschädigte dabei mehrere Brücken und überflutete Straßen und Keller. Die Innerkremser Landesstraße wurde (L19) unterspült und durch mehrere Murenabgänge verlegt. In Kremsbrücke verlegte eine Mure die Zufahrt zu drei Wohnhäusern. Die Innerkremser Landesstraße musste ab 21 Uhr für den gesamten Verkehr gesperrt werden. Aus Sicherheitsgründen erfolgte auch eine Sperre der Nockalmstraße. Auch die Krappfeld Straße (L83) im Bereich Silberegg war unpassierbar.

Schwere Murenabgänge im Lavanttal
Schwere Vermurungen und Überschwemmungen gab es auch in Bleiburg, in Friesach sowie in Frantschach-St. Gertraud. In Bleiburg wurden Straßen verlegt, die Feuerwehren standen im Dauereinsatz. In Friesach wurden mehr als 20 Keller überflutet. Die Bleiburger Bundesstraße (B81) wurde aufgrund der Überschwemmungen bei Bleiburg für Lkw bis auf weiteres gesperrt. In Frantschach trat ein Bach über die Ufer und überschwemmte eine Straße auf rund 100 Metern Länge. Verletzt wurde niemand, die Höhe des Schadens im südlichsten Bundesland war am Freitag noch nicht abschätzbar.

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