"Kaum auszuhalten"

Spesenskandal: Abgeordnete ortet “Hexenjagd”

Ausland
22.05.2009 11:06
Die Berichterstattung über den britischen Spesenskandal kommt einer konservativen Abgeordneten zufolge einer "Hexenjagd" gleich und könnte Politiker in den Selbstmord treiben. "Die Atmosphäre in Westminster ist kaum mehr auszuhalten", erklärte die Abgeordnete Nadine Dorries (Bild) am Freitag. Kern der Vorwürfe sind Spesenabrechnungen der Abgeordneten für ihre Zweitwohnsitze. Die Parlamentarier reichten Rechnungen für Hundefutter bis hin zu Pornofilmen und der Renovierungen ganzer Wohnungen ein (siehe Story in der Infobox).

Die vom "Daily Telegraph" ausgelöste, seit zwei Wochen anhaltende Berichterstattung, habe Politiker bis an die Grenze der Belastbarkeit getrieben. Es herrsche eine Atmosphäre, "in der jeder mit Horror im Blick herumläuft", sagte die Abgeordnete im Rundfunksender BBC. Dorries gehört zu den Abgeordneten, die der Zeitung zufolge das Spesensystem des Unterhauses missbraucht haben soll.

Massive Empörung im ganzen Land
Der Skandal hat in der Öffentlichkeit des Landes für massive Empörung gesorgt. Viele Abgeordnete wurden von ihren Parteien entweder ausgeschlossen oder haben ihren Rücktritt vor den spätestens im Juni kommenden Jahres anstehenden Unterhauswahlen angekündigt.

Mehrheit der Briten will Neuwahlen
Indes spricht sich die Mehrheit der Briten wegen des Skandals für sofortige Neuwahlen aus. 54 Prozent gaben in einer repräsentativen Umfrage für den Fernsehsender ITV an, dass Premierminister Gordon Brown so schnell wie möglich Parlamentswahlen ansetzen sollte. 38 Prozent sprachen sich dagegen aus. Die Umfrage bringt Brown weiter unter Druck, der sich seit Monaten gegen den Ruf der Opposition nach Neuwahlen stemmt. Bis spätestens Sommer 2010 muss im Königreich gewählt werden, der Premier kann den genauen Termin selbst festlegen.

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