Aufstand der Indios
Perus Indianer revoltieren gegen “Ausverkauf”
Die Indianer lehnten es ab, die Autorität der Regierung weiter anzuerkennen, sagte Pizango nach dem Scheitern von Verhandlungen mit Kabinettsminister Yehude Simon. Stattdessen würden die Indianer wieder ihrem traditionellen Recht folgen, wie es von den Ahnen überliefert sei. Jede Anwesenheit von Regierungstruppen auf Indianerland werde als "Aggression von außen" betrachtet.
Freihandelsabkommen mit den USA
Der peruanische Präsident Alan Garcia hat ausländische Konzerne zur Erschließung von Ölvorkommen am Oberlauf des Amazonas eingeladen. Die Indianer beschuldigen die Regierung, sie habe dies forciert, ohne die indianischen Bewohner der Region vorher in Gespräche einbezogen zu haben. Neben der Förderung von Öl sollen ausländische Unternehmen nach dem Willen der Regierung auch in die Holzwirtschaft und den Bergbau investieren. Dabei geht es auch um die Umsetzung des Freihandelsabkommens zwischen Peru und den USA, das im Februar in Kraft getreten ist.
Aus Protest gegen die Erschließung ihres Lands haben die Bewohner schon seit mehreren Wochen Straßen, Flüsse und eine staatliche Ölpipeline blockiert. Nach Angaben der Indianervertretung AIDESEP (Asociacion Interetnica de Desarrollo de la Selva Peruana) haben sich mindestens 30.000 Bewohner von sechs Provinzen an den Protesten beteiligt. Jetzt seien die Indianer auf eine weitere Radikalisierung vorbereitet, sagte Pizango. Sie wollten ihr Land mit dem eigenen Leben verteidigen. Die Regierung hat auf die Proteste mit der Ausrufung des Notstands in vier Dschungelprovinzen reagiert.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.