Die Erträge der OÖGKK legten im vergangenen Jahr um 6,65 Prozent zu. Vor allem die Beitragseinnahmen von Erwerbstätigen (plus 7,4 Prozent) und Pensionisten (plus 8,1 Prozent) seien im Mehrjahresvergleich überdurchschnittlich stark gestiegen, hieß es. Grund dafür sei nicht nur ein Zuwachs an Versicherten und deren Einkommen gewesen, sondern auch eine Beitragsanhebung um 0,15 Prozent.
Medikamente sind teurer als Ärzte
Auf der Ausgabenseite gelang es, die Steigerung der Versicherungsleistungen (plus 6,4 Prozent) unter dem Einnahmenplus zu halten. Einige Ausgabenpositionen wuchsen aber ebenfalls überdurchschnittlich stark. Der Kostenbereich der Arzneimittel habe der Kasse mit einem Plus von 8,2 Prozent sehr zu schaffen gemacht, erklärte Obmann Felix Hinterwirth. "Wir geben längst deutlich mehr für Pharmaprodukte aus als für Ärztehonorare." Die mit Abstand größte Aufwandsposition, die Überweisung an den Krankenanstaltenfonds, stieg im Vorjahr um 5,3 Prozent auf 502,9 Mio. Euro.
Wiener Krankenkasse ist nicht mehr finanzierbar
Der Obmann der Wiener Gebietskrankenkasse Franz Bittner betonte schon mehrmals, dass die Wiener Gebietskrankenkasse aus eigener Kraft, d.h. aus den Beiträgen der Versicherten, nicht mehr finanzierbar ist und auch aufgrund der Veränderungen in der Arbeitswelt steuerfinanzierte Maßnahmen benötige. Für heuer erwartet Bittner ein Defizit von 648 Millionen Euro.
Heuer auch "massives Defizit" in OÖ erwartet
Für das laufende Jahr müssten bei den Arbeiterbeiträgen reale Rückgänge befürchtet werden, so der Obmann. "Oberösterreich wird von der aktuellen Wirtschaftslage besonders hart getroffen, da wir einen sehr hohen Anteil an Arbeitern haben, vor allem an Facharbeitern in der Industrie." In dieser Gruppe verzeichne die OÖGKK den stärksten Einbruch an Versicherten und Beiträgen. Man stehe laut Direktor Hans Popper aktuell bei einer Ergebnis-Prognose von minus 32,9 Millionen Euro für 2009. "Wir wissen bereits, dass wir durch Umschichtungen bei der Mehrwertsteuererstattung zusätzliche zehn Millionen Euro verlieren werden, was wir auf Basis der Rechnungsvorschriften aber noch nicht darstellen können."
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