Drastisches Mittel

EU will mit Horror-Clip Wähler mobilisieren

Ausland
13.05.2009 18:15
Die EU befürchtet offenbar eine äußerst niedrige Wahlbeteiligung bei der Europawahl am 7. Juni. Um dieses Horrorszenario zu verhindern, greift das Europaparlament nun zu drastischen Mitteln: Ein an einen Horrorfilm angelehntes Web-Video soll vor allem junge Wähler ansprechen und zum Urnengang motivieren. Ob die Kampagne des EU-Parlaments Früchte tragen wird, ist - zumindest was Österreich betrifft - zu bezweifeln. Denn laut Eurobarometer könnte hierzulande die Wahlbeteiligung dieses Jahr auf einen neuen Tiefstand fallen.

Im ersten Clip einer dreiteiligen Serie ist eine leicht bekleidete junge Frau zu sehen, die unter lautem Kreischen in ein Wahllokal stürmt, den Wahlzettel entgegennimmt, weiterhin kreischend in die Wahlkabine läuft, dort ihr Kreuz macht, das Kuvert in die Urne wirft und schließlich brüllend flüchtet.

Kurz darauf betritt ein schwarzgekleideter, mit Gesichtsmaske und einer riesigen Axt ausgestatteter Bösewicht die Szene und stimmt ebenfalls ab. Alles unter dem Motto: "There's always time to vote".

Weiteres Video: Radrennfahrer rast zur Urne
Der zweite Teil der Reihe, der am Dienstag veröffentlicht wurde, zeigt wiederum die französische kommentierte Sportübertragung eines fiktiven Radrennens.

Den zweiten Clip findest du in der Infobox!

Hier macht der Führende des Bewerbs, B. Junkersson genannt, während des Rennens kurz vor der Zielankunft Halt, um in einem Wahllokal abzustimmen – gefolgt von den anderen Fahrern. Auch hier gilt: Zum Wählen ist immer Zeit.

Wahlbeteiligung steuert auf neues Rekordtief zu
Doch auch die EU-Clips werden wohl nicht verhindern können, dass in Österreich dieses Jahr eine exorbitanten Wahlmüdigkeit um sich greift. Bei den ersten Wahlen zum Europaparlament mit österreichischer Beteiligung am 13. Oktober 1996 waren es noch satte 67,73 Prozent der Bevölkerung gewesen, die zu den Urnen gingen. Am 13. Juni 1999 waren es nur mehr 49,40 Prozent, und am 13. Juni 2004 wurde mit 42,43 Prozent ein absolutes Rekordtief erreicht. Laut Eurobarometer könnte es diesmal noch dicker kommen - laut der jüngsten Umfrage wollen nur 21 Prozent an der Wahl teilnehmen.

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