Börsen-Talfahrt

Kurssturz in Tokio und New York

Ausland
24.02.2009 10:59
An den Börsen in New York und Tokio sind die Aktienkurse erneut auf Rekordtiefstwerte gepurzelt. In Tokio schloss der breit gefächerte Topix-Index am Dienstag mit 730,28 Einheiten und einem Abschlag von 5 Punkten oder 0,68 Prozent. Der Index markierte damit den dritten Tag in Folge den tiefsten Stand seit 25 Jahren. In New York fiel der Dow Jones am Montag auf das tiefste Kursniveau seit 1997.

Händler in Japan begründeten die ungebrochene Talfahrt insbesondere mit den negativen Vorgaben aus den USA. Aussagen zu möglichen Stützungsmaßnahmen für die Aktienmärkte von Japans Finanzminister wurden weitgehend ignoriert. „Seit den schlechten BIP-Daten vergangene Woche hat sich ein Verkaufsszenario für Japan ergeben", sagte Börsenstratege Norihiro Fujito.

Am Markt mache sich nun zunehmend die Sorge breit, dass das BIP im ersten Quartal zweistellig zurückgehen könnte. "Seit sich dieser Konsens mehr und mehr durchsetzt, flüchten die Anleger regelrecht." 570 Kursgewinnern standen bei Handelsschluss am Dienstag 1.011 Verlierer gegenüber. Unverändert notierten 121 Titel.

Dow Jones auf Tiefstwert von 1997
Zuvor hatte die New Yorker Aktienbörse mit massiven Verlusten geschlossen. Der Dow Jones Industrial Index sackte um 250,89 Punkte oder 3,41 Prozent auf 7.114,78 Einheiten ab. Der weltbekannteste Börsenindex rutschte damit auf das tiefste Kursniveau seit dem Oktober im Jahr 1997. Der S&P-500 Index fiel 26,72 Punkte (minus 3,47 Prozent) auf 743,33 Zähler. Der S&P-500 Index verlor seit dem Jahresbeginn damit bereits um fast 18 Prozent an Wert. Dies ist der stärkste jemals verzeichnete Abschlag seit dem Jahreswechsel. Der Nasdaq Composite Index ermäßigte sich um 53,51 Einheiten oder 3,71 Prozent auf 1.387,72 Zähler.

Die anhaltende Unsicherheit über die weiteren Schritte der Regierung zur Krisenbewältigung drückte die Wall Street in die Tiefe. Auch hätten Befürchtungen auf die Stimmung gedrückt, Unternehmen und Konsumenten könnten ihre Technologieausgaben zurückfahren, sagten Händler. Einzelne Titel der Finanzbranche profitierten indes von Spekulationen, die Regierung werde statt einer Verstaatlichung lediglich ihre Anteile an der Citigroup aufstocken.

Citigroup und Bank Of America als "Gewinner"
Citigroup-Titel kletterten um 9,74 Prozent auf 2,14 US-Dollar. Zu Handelsbeginn hatten die Aktien der Bank allerdings noch um mehr als 20 Prozent zugelegt. Bank of America legten um 3,17 Prozent auf 3,91 Dollar zu. Die mögliche Anteilsaufstockung des US-Staates an der Citigroup hatte zuvor auch bereits an den europäischen Börsen für teils kräftige Kursgewinne in Teilen des Bankensektors gesorgt.

Ford sprangen um 9,49 Prozent auf 1,73 Dollar nach oben. Der Autobauer hatte sich mit der Gewerkschaft UAW auf neue Reglungen bei den Gesundheitskosten geeinigt. Mit der Vereinbarung könnte Ford bis zu sieben Milliarden Dollar an Barmitteln einsparen. Branchenkollege General Motors  profitierte von Hoffnungen auf eine ähnliche Einigung und beendete den Handel unverändert bei 1,77 Dollar. Die meiste Zeit hatten die Titel deutlich im Plus gelegen.

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