Baby im SMZ-Ost

Emilia wurde nicht misshandelt!

Österreich
12.12.2008 16:25
Die drei Monate alte Emilia, die vor einer Woche mit Knochenbrüchen und Schwellungen ins Wiener SMZ-Ost eingeliefert wurde, ist nicht misshandelt worden. Die Untersuchungsergebnisse liegen vor, es handelt sich definitiv um eine Skelett-Erkrankung, berichtet Gabriele Ziering vom Wiener Jugendamt. Ab sofort haben die Eltern wieder die volle Obsorge für ihr Kind. "Der Misshandlungsverdacht ist vom Tisch", sagte die Amtsrätin am Freitag.

Um welche Erkrankung es sich genau handelt, wurde aus Datenschutzgründen nicht gesagt. Es dürfte sich um eine frühkindliche Skeletterkrankung handeln. Seit Mittwoch hat sich der Verdacht zunehmend erhärtet, dass es sich um eine Form der Glasknochenkrankheit ("Osteogenesis Imperfekta") handeln könnte.

"Unsere Tochter ist doch alles für uns"
Das drei Monate alte Mädchen ist am Freitag vergangener Woche ins Krankenhaus gebracht worden. Weil die Ärzte bereits länger zurückliegende Knochenbrüche entdeckten und nicht klar war, woher diese stammten, wurden die Polizei und das Jugendamt informiert. "Alles begann vor rund einer Woche. Meine Frau entdeckte bei unserer Tochter beim Baden plötzlich eine Schwellung. Wir gingen zum Orthopäden. Freitag schließlich in die Ambulanz ins SMZ Ost", berichtete Emilias Vater im "Krone"-Interview. Dort wurde dann nach einer Röntgenuntersuchung von den Medizinern Misshandlungs-Alarm geschlagen. Der Fall drang wenige Tage darauf an die Öffentlichkeit. Der Vater des kleinen Mädchens meinte zuletzt: "Ich könnte Emilia doch nie etwas antun. Und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass meine Frau gewalttätig wurde. Unsere Tochter ist doch alles für uns!"

Bei jeder dritten Meldung bestätigt sich der Verdacht
Allein im Jahr 2007 sind beim Wiener Jugendamt 10.393 Meldungen eingegangen. Jeder einzelnen davon muss nachgegangen und "geschaut werden, ob was dran ist", sagte Ziering. In etwa 30 Prozent der Fälle bestätigt sich der Verdacht. Je nachdem, was den Eltern zur Last gelegt wird, gibt es dann ein Abklärungsverfahren, welche unterstützenden Maßnahmen benötigt werden. Im Vorjahr wurden knapp 1.000 Kinder im Krisenzentrum aufgenommen und 117 Kinder zunächst für die Dauer von sechs Wochen zu Pflegeeltern gebracht. Danach werde laut der Amtsrätin entschieden, ob der Sprössling wieder zurück nach Hause kann. In vier Prozent der Fälle wurden Kinder in "Volle Erziehung" übernommen und zu Pflegeeltern oder in eine Wohngemeinschaft gebracht.

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