Obamas Kabinett
Robert Gates bleibt US-Verteidigungsminister
"Dies ist abgemachte Sache", zitierte ABC informierte Kreise, die nicht näher benannt wurden. Obama werde seine Entscheidung kurz nach Thanksgiving, also dem amerikanischen Erntedankfest, am Donnerstag bekanntgeben, so der Sender. Der Demokrat Obama übernimmt am 20. Jänner das Amt des US-Präsidenten. Er hat angekündigt, als Zeichen seiner Parteigrenzen überschreitenden Politik mindestens einen Republikaner ins Kabinett zu holen. Dies wäre mit Gates der Fall.
Clinton als neue Außenministerin
Die US-Wochenzeitung "Politico" berichtete unter Berufung auf demokratische und republikanische Parteikreise, dass bei der Vorstellung seines sicherheitspolitischen Teams Obama auch Senatorin Hillary Clinton als neue Außenministerin präsentieren werde. Der Ex-NATO-Befehlshaber General James Jones werde zum Nationalen Sicherheitsberater nominiert.
Zu seinem künftigen Finanzminister hatte Obama am Montag den Chef der Notenbank von New York, Timothy Geithner (47), berufen. Eine weitere Schlüsselrolle erhält der einstige Finanzminister in der Regierung von Ex-Präsident Bill Clinton, Lawrence Summers (53). Er wird Direktor des Wirtschaftsrates im Weißen Haus.
Die Namen im "Kabinett Obama"
Im "Kabinett Obama" finden sich bisher folgende Namen:
FINANZMINISTER: Timothy Geithner (* 18.8.1961) - Präsident der Notenbank Fed New York. Spielt eine wichtige Rolle bei dem Versuch, die Finanzmärkte zu stabilisieren. Nach den ersten Medienberichten über seine Ernennungen legten die US-Börsen am deutlich zu. Wurde am 24. November von Obama offiziell vorgestellt.
AUSSENMINISTERIN: Hillary Clinton (* 26.10.1947) - Senatorin des Bundesstaates New York, ehemalige First Lady und Rivalin von Obama bei den Vorwahlen der Demokraten. Vertrat in außenpolitischen Fragen eine härtere Linie als Obama. Presseberichten zufolge hat sie den Posten angenommen, die offizielle Ankündigung wird nach dem Thanksgiving-Fest am 27. November erwartet.
HANDELSMINISTER: Bill Richardson (* 15.11.1947) - Gouverneur des Bundesstaates New Mexico, ehemaliger UN-Botschafter und Energie-Minister unter Bill Clinton. Richardson wäre der ranghöchste Hispanic - inzwischen die größte Minderheit in den USA - im neuen Kabinett. Über seine Ernennung wurde in den Medien berichtet.
NATIONALER WIRTSCHAFTSRAT: Lawrence Summers (* 30.11.1954) - Finanzminister unter Bill Clinton und Ex-Präsident der Elite-Universität Harvard. Seine offene Wortwahl hatte ihm dort zahlreiche Feinde gemacht. Galt als Bewerber für den Posten des Finanzministers. Wurde am 24. November von Obama offiziell vorgestellt.
VERTEIDIGUNGSMINISTER: Robert Gates (* 25.9.1943) - Der Amtsinhaber wurde von Präsident George W. Bush 2006 ernannt. Der Republikaner gilt als gemäßigtes Mitglied im jetzigen Kabinett und würde in Kriegszeiten Kontinuität bringen.
GESUNDHEITSMINISTER: Tom Daschle (* 9.12.1947) - Ehemaliger Mehrheitsführer der Demokraten im Senat. Die Ernennung des politischen Schwergewichts wird als Zeichen gewertet, wie ernst es Obama mit dem Umbau des amerikanischen Gesundheitswesens ist. In Kreisen der Demokraten wurde die Berufung bestätigt.
JUSTIZMINISTER: Eric Holder (* 21.1.1951) - Früherer Vize-Justizminister unter Bill Clinton. In den Reihen der Demokraten heißt es, Holder sei der Posten unter Vorbehalt angeboten worden. Zunächst müsse geprüft werden, ob der Senat seine Ernennung annehmen würde.
HEIMATSCHUTZMINISTERIN: Janet Napolitano (29.11.1957) - Gouverneurin und ehemalige Justizministerin von Arizona. Als Regierungschefin eines an Mexiko angrenzenden Bundesstaates hat sie Erfahrung mit dem Problem der illegalen Einwanderung. In Demokraten-Kreisen galt sie als führende Bewerberin.
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