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AK und Industrielle einig bei Konjunkturpaket

Oberösterreich
12.11.2008 14:42
Eine Studie der Linzer Johannes Kepler Universität hat ergeben, dass ein von Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung (IV) gefordertes Konjunkturpaket die befürchtete Wirtschafts-Delle in Oberösterreich abfedern könnte. In dem am Mittwoch veröffentlichten Paket fordern die beiden Interessenvertretungen mehr Geld für Forschung und Entwicklung, thermische Sanierung und Infrastrukturprojekte.

Wirtschaftskammerpräsident Rudolf Trauner und der Präsident der oberösterreichischen Industriellenvereinigung, Klaus Pöttinger, verlangen die Erhöhung der Ausgaben für Forschung und Entwicklung bis 2013 um jährlich 15 Prozent auf 100 Mio. Euro, wobei die Unternehmen schon jetzt und künftig einen erheblichen Beitrag leisten würden. Zusätzlich sollte die Quote der thermischen Sanierung von Gebäuden von derzeit 1 auf bis zu 5 Prozent gesteigert werden. Dafür sollte es mehr Mittel aus der Wohnbauförderung sowie finanzielle und steuerliche Anreize geben. Auch der Ausbau der Wasserkraft sollte forciert werden.

Verkehrsprojekte vorziehen
Darüber hinaus sollten wichtige Verkehrsinfrastrukturprojekte vorgezogen werden, beispielsweise der Ausbau der Bahnstrecke Summerau-Spielfeld/Strass in der europäischen Nord-Süd-Achse von Prag zum Hafen Koper in Slowenien, der für Österreich hinter Rotterdam der zweitwichtigste Hafen Europas sei. Die Forderungen sind der "Input" von Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung für einen oberösterreichischen Konjunkturgipfel, der kommende Woche stattfinden soll.

Investitionen für langfristige Erträge
Der Linzer Professor für Volkswirtschaftslehre, Friedrich Schneider, errechnete nur den Effekt der thermischen Sanierung, des Ausbaues der Wasserkraft und der Erhöhung der Quote für Forschung und Entwicklung, denn der Bahnausbau falle in die Kompetenz des Bundes. Das oberösterreichische Konjunkturpaket würde je nach berücksichtigtem Szenario insgesamt zwischen 142,5 und 393,2 Mio. Euro pro Jahr kosten. Das würde einen durchschnittlichen jährlichen Effekt auf das regionale BIP Oberösterreichs zwischen 1,33 und 1,76 Mrd. Euro ergeben und zusätzlich einen Beschäftigungseffekt von 11.230 bis 15.760 geschaffenen und/oder gesicherten Arbeitsplätzen. Damit könnte das befürchtete Null-Wachstum abgefedert werden. In Krisenzeiten wäre es auch gerechtfertigt, dass das Land in die Verschuldung gehe, stellte Schneider fest. Mit den genannten Investitionen würden immerhin langfristige Erträge erzielt.

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