Die Hawaiianische Gynäkologin Bliss Kaneshiro von der Universität von Honolulu hat in einer Studie mit 7.000 Frauen nachgewiesen, dass mollige und sogar stark übergewichtige Frauen viel mehr Sex als normalgewichtige Geschlechtsgenossinnen haben.
92 Prozent der übergewichtigen befragten Frauen gaben an, häufig oder zumindest regelmäßig Sex mit Männern zu haben, während bei den schlanken Studienteilnehmerinnen nur 87 Prozent regelmäßig Geschlechtsverkehr haben.
„Wir hatten dieses Ergebnis nicht erwartet und haben auch keine Erklärung für das Ergebnis“, so die Geburtshelferin und Frauenheilkundlerin, die ursprünglich eigentlich der Frage nachgegangen war, warum Dicke häufiger ungewollt schwanger werden als Normalgewichtige. Da es keine Unterschiede bei der Empfängnisverhütung gab, war die Medizinerin davon ausgegangen, dass es möglicherweise an unterschiedlichen Sexualpraktiken liegen könnte. Doch auch diese Fährte verlief im Sand, denn es konnte kein Unterschied festgestellt werden. Allein die Häufigkeit der Sexualkontakte macht den Unterschied aus.
Die Frauenmedizinerin hat ihre Erkenntnisse zum Anlass genommen und nun einen Appell an ihre Kollegen gerichtet, von dicken Frauen nicht anzunehmen, dass sie keinen Sex hätten. „Manche Ärzte“, so die Gynäkologin, „gehen davon aus, dass dicke Frauen ohnehin keinen Sex haben und beraten sie deshalb unzureichend bei der Empfängnisverhütung und über sexuell übertragbare Krankheiten. Das Vorurteil entbehrt jeder Grundlage. Mediziner müssen dem bei der Beratung Rechnung tragen.“
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