Tief wie lange nicht
US-Notenbank senkt den Leitzins auf ein Prozent
"Die Verschärfung der Finanzmarkt-Turbulenzen wird die Neigung zu Ausgaben wahrscheinlich zusätzlich dämpfen, teils durch die eingeschränkten Möglichkeiten von Haushalten und Firmen, Kredite aufzunehmen", hieß es von der Notenbank weiter. Zugleich sei aber durch den Preisverfall bei Öl und anderen Rohstoffen mit geringerem Inflationsdruck in den nächsten Quartalen zu rechnen.
US-Notenbank zuversichtlich
Die Fed zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass die bisherigen Zinssenkungen gemeinsam mit den staatlichen Maßnahmen zur Stützung des Finanzsektors beitragen werden, "mit der Zeit die Kreditbedingungen zu verbessern und den Weg zu moderatem Wachstum zu ebnen", hieß es weiter. Dennoch gebe es weiterhin Konjunkturrisiken. Der Offenmarktausschuss senkte etwa zugleich den weniger wichtigen Diskont-Zins ebenfalls um 0,5 Punkte auf nun 1,25 Prozent.
Ökonomen rechnen nach einer Umfrage der Fachagentur Bloomberg damit, dass die US-Wirtschaft im dritten Quartal um aufs Jahr hochgerechnet 0,5 Prozent geschrumpft ist. Die US-Regierung legt eine erste Schätzung am Donnerstag vor. Fachleute erwarten eine schrumpfende Wirtschaft auch in den letzten drei Monaten des Jahres. Im zweiten Quartal war die größte Volkswirtschaft der Welt noch mit einer hochgerechneten Jahresrate von 2,8 Prozent gewachsen, vor allem dank boomender Exporte durch den schwachen Dollar und ein milliardenschweres Konjunkturpaket der US-Regierung.
Niedrigster Stand seit 2004
Die Notenbank hatte den Leitzins über die vergangenen 13 Monate von 5,25 Prozent auf jetzt 1 Prozent gesenkt. Zuletzt stand der Zins zwischen Mitte 2003 und Sommer 2004 derart niedrig, um die Folgen der geplatzten New-Economy-Blase aufzufangen. Kritiker sehen darin eine der wichtigsten Ursachen für die gefährliche Überhitzung der Immobilien- und Kreditmärkte in den Jahren darauf.
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