Fußball

Ried zieht Rapid die Zähne

Oberösterreich
20.09.2008 13:27
Der Erfolgslauf des österreichischen Fußball-Meisters SK Rapid ist am Freitag vom "Catenaccio" der SV Ried gestoppt worden. In bester italienischer Manier setzten die Innviertler im Hanappi-Stadion auf einen massiven Abwehrriegel und schnelle Konter, was mit einem 1:1 in der grün-weißen Festung belohnt wurde und dem Tabellenführer den ersten Punkteverlust nach zuletzt sechs Liga-Siegen in Folge bescherte.

Ried-Coach Paul Gludovatz hatte ein System mit drei zentralen Verteidigern sowie einer unmittelbar davor postierten Dreierkette ausgetüftelt und ließ die Gastgeber damit relativ ideenlos aussehen. Kapitän Steffen Hofmann nahm diese Taktik achselzuckend zu Kenntnis ("Wir haben gegen eine Mannschaft gespielt, die sehr gut auf uns eingestellt war"), Trainer Peter Pacult diente sie als Erklärung für die durchwachsene Leistung seiner Kicker.

"Ried hat uns mit dieser massiven Deckung das Leben schwer gemacht. Man hat zuletzt auch im Europacup gesehen, wie schwer es ist, wenn ein Team die Räume zumacht. Laufen kann heutzutage jeder", erklärte der Wiener, zeigte aber auch Verständnis für das Auftreten der Oberösterreicher. "Dass eine Auswärtsmannschaft hier nicht mit drei Stürmern spielt, ist klar."

Hofmann und Co. machte Pacult keine Vorwürfe. "Dass es Heimspiele gibt, in denen es nicht so läuft, muss man hinnehmen. Aber die Mannschaft hat nie aufgegeben und immer versucht, doch noch den Sieg einzufahren. Was die Spieler auszeichnet ist, dass sie es immer wieder probieren."

Deswegen hielt sich auch die Trauer über die zwei verlorenen Punkte und die verpasste Chance, die Tabellenführung bei günstigen Ergebnissen in den übrigen Partien der neunten Runde weiter auszubauen, in Grenzen. "Mit einem Unentschieden vor eigenem Publikum ist man nie zufrieden. Aber wenn mir vor der Saison wer gesagt hätte, wir haben nach dem ersten Saisonviertel 20 Punkte, dann hätte ich das unterschrieben und 'Danke" gesagt", sagte Pacult.

Bei elf Zählern halten im Moment die Rieder, die dem möglichen ersten Liga-Sieg in der Fremde seit über einem Jahr und dem ersten Auswärtssieg gegen Rapid überhaupt nachtrauerten. "Ich bin nicht ganz zufrieden. Wenn wir unsere Konter konkreter zu Ende gespielt hätten, wäre eine Sensation möglich gewesen", erklärte Gludovatz und verteidigte seine Defensiv-Taktik: "Wenn wir zentral gegen die zwei österreichischen Team-Stürmer nicht drei Verteidiger haben und die Seiten nicht zumachen, wäre das nicht korrekt, deswegen musste ich mir etwas überlegen."

Der Burgenländer freute sich unmittelbar nach Schlusspfiff schon auf das "Rückspiel" am Dienstag in Ried, wo er wohl wieder auf den erkrankten Regisseur Herwig Drechsel zurückgreifen kann. Pacult hingegen bangt noch um den Einsatz von Erwin Hoffer (Schlag auf das Wadenbein) und Branko Boskovic (Muskelprobleme), die am Freitag leichte Blessuren erlitten.

Dafür könnte Youngster Christopher Drazan wieder in den Rapid-Kader zurückkehren. Gegen Ried fehlte der 17-Jährige, war er doch unmittelbar vor dem Spiel der Kampfmannschaft mit den Amateuren im Einsatz. Pacult hatte von einer Nominierung des linken Flügels in den Profi-Kader abgesehen, weil der U21-Teamspieler zuletzt in der Ostliga eine Sperre wegen Schiedsrichter-Beleidigung ausgefasst hatte. Auch in diesem Zusammenhang bat der Betreuer die Öffentlichkeit einmal mehr, "den Burschen nicht so hochzuheben, dass ich ihn nicht mehr erreichen kann".

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