Krebs-Dorado

Im Weirerback gibt´s die meisten Steinkrebse

Kärnten
10.09.2008 18:51
Flusskrebse waren um die Jahrhundertwende noch auf Speisekarten in Kärnten zu finden. Heute liest man die Namen Dohlenkrebs, Steinkrebs und Edelkrebs in den Roten Listen des Artenschutzes. Verschmutzung und Verlust von Lebensräumen sowie der "Schwarze Tod" haben Kärntens Krebsvorkommen dezimiert. Zuletzt vernichtete 2006 die Krebspest den Bestand im Hahntrattenbach im Lavanttal.

Doch zum Glück gibt es sie noch, die wahren Krebs-Dorados. So wie den Weirerbach in Fresach, ein Rückzugsgebiet der Steinkrebse. "Steinkrebse werden nur selten größer als zwölf Zentimeter, hier gibt es Prachtexplare mit einer Länge von 15 Zentimetern", berichtet Naturschutzlandesrat Uwe Scheuch (im Bild links) bei einer Besichtigung der "Krebsenwandermeile". "Im Weirerbach ist eines der größten Steinkrebsvorkommen Kärntens zu finden", verrät Krebs-Experte Jürgen Petutschnig (im Bild rechts) vom Umweltbüro Klagenfurt. Im durch Huminisäuren braunen Wasser finden die Krustentiere optimale Lebensbedingungen.

Eine Überprüfung bringt sofort den gewünschten Erfolg: Nicht nur einen, sondern gleich drei Steinkrebse holt Petutschnig unter einem Stein hervor. Begeistert sind die nachtaktiven Krebse davon nicht, und sofort wird mit den kräftigen Scheren nach den Fingern geschnappt.

Erst bei Dunkelheit begeben sich die Allesfresser auf Nahrungssuche, auf deren Speiseplan neben abgestorbenen Pflanzenteilen und Insekten auch große tote Fische und verendete Säugetiere stehen können. Petutschnig: "Flusskrebse halten somit das Wasser sauber." Bewaffnet mit ihren Scheren und geschützt durch einen harten Panzer, sind die Krebse also echte "Wasserpolizisten"!

Die neue Krebsenwandermeile in Fresach wird kommende Woche, am 19. September (10 Uhr), eröffnet. Übrigens: Jetzt beginnt die Paarungszeit und die Krebse gehen auf Brautschau...

von Hannes Wallner, Kärntner Krone

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