US-Finanzkrise

Silver State Bank schlittert in die Pleite

Ausland
06.09.2008 19:47
Mit der Silver State Bank sind in diesem Jahr bereits elf Banken der US-Finanzkrise zum Opfer gefallen. Am Freitag musste das Kreditinstitut mit Sitz in Henderson im US-Staat Nevada vom staatlichen Einlagensicherungsfonds FDIC geschlossen werden. Der Zusammenbruch des relativ kleinen Kreditinstituts könnte auch Wellen im amerikanischen Präsidentschafts-Wahlkampf schlagen: Ein Sohn des republikanischen Kandidaten John McCain saß bis vor kurzem im Verwaltungsrat der Bank und war unter anderem für die Aufsicht über die Finanzen zuständig, wie das "Wall Street Journal" am Samstag berichtete.

Der 46-jährige Andrew McCain, ein Adoptivsohn aus John McCains erster Ehe, habe seinen Posten bei der Bank am 26. Juli aus "persönlichen Gründen" aufgegeben, schrieb die Zeitung. Es gebe keine Hinweise auf ein Fehlverhalten seinerseits. Ebenso wenig gebe es Anzeichen dafür, dass Präsidentschaftskandidat McCain von den Problemen der Bank Bescheid gewusst habe, hieß es.

Das Kreditinstitut hatte per Ende Juni Vermögenswerte von zwei Milliarden Dollar (1,40 Milliarden Euro) und Kundeneinlagen über 1,7 Milliarden Dollar in seinen Büchern. Die Nevada State Bank aus Las Vegas werde die versicherten Kundeneinlagen des zusammengebrochenen Geldinstituts übernehmen, teilte FDIC weiter mit. Die Pleite werde den Einlagensicherungsfonds mit 450 bis 550 Millionen Dollar belasten. Derzeit sichert die Institution US-Konten über insgesamt rund 45 Milliarden Dollar ab.

Behörden rechnen mit weiteren Pleiten
Die Zahl insolvenzgefährdeter Banken ist in den USA zuletzt auf den höchsten Stand seit fünf Jahren gestiegen. Die Aufsichtsbehörden rechnen mit weiteren Pleiten in diesem und dem kommenden Jahr.

Die bisher folgenschwerste Pleite in der US-Branche seit Jahresbeginn - und die drittgrößte einer US-Bank überhaupt - war die Insolvenz des größten unabhängigen börsennotierten Baufinanzierers IndyMac, der nach einem Kapitalengpass vom Staat übernommen wurde. Dieser Fall kostete die FDIC 8,9 Milliarden Dollar. Mit Pleiten von dieser Größenordnung rechnen die Bankenaufseher derzeit allerdings nicht mehr.

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