"Abstauber" in Grün

Wie Graz endlich den Feinstaub loswerden will

Steiermark
01.09.2008 13:07
Autofreie Tage, GVB-Winterticket, "saubere" Baustellen, Förderungen für Heizungsumstellungen, Radwegebau... Die grüne Umwelt- und Verkehrsstadträtin Lisa Rücker legt zwei Dutzend Anti-Feinstaub-Maßnahmen auf den Tisch. Darunter sind einige Aufreger wie das Zweitheizungsverbot an Hochbelastungstagen.

Der Maßnahmenplan tritt gleich nach dem Beschluss im nächsten Gemeinderat am 18. September in Kraft. Rücker: "Betroffen sind alle Ämter der Stadt Graz. Ich werde darauf achten, dass auch sämtliche Punkte umgesetzt werden, bei früheren Maßnahmenplänen war das leider nicht immer der Fall."

Zuckerl für Öffi-Fahrer
Rücker geht es um langfristige Maßnahmen, etwa im Bereich öffentlicher Verkehr. Pendler, die regelmäßig mit dem Zug nach Graz kommen, sollen belohnt werden. Für den Ausbau des Radwege- und Straßenbahnnetzes liegen fertige Pläne in den Schubladen; allerdings hapert es beim Bim-Ausbau noch mit der Finanzierung. Besitzer von GVB-Langzeittickets werden, besonders in der Feinstaubsaison, besondere Zuckerl erhalten. Rücker: "Das ist meine Zielgruppe."

Auto- und parkfreie Tage
Rücker plant auch mehrere autofreie Tage. Fix ist der 22. September: Da wird die gesamte Annenstraße gesperrt, auch Parken wird nicht erlaubt sein.

Die Maßnahmen

  • Autofreie Tage - fix ist derzeit der 22.9., die Annenstraße wird gesperrt.
  • Info-Schwerpunktaktionen an neuralgischen Punkten mit hohen Werten.
  • Nach dem Vorbild des Heizchecks im Internet: Mobilitätscheck für Familien, die ihre Kosten und ihr "Feinstaubaufkommen" abfragen können.
  • Baustellenleitfaden wie im Land: Richtlinien für "saubere" Baustellen.
  • Bei Ausschreibungen sollen nur mehr Firmen zum Zug kommen, deren Baumaschinen Filter eingebaut haben.
  • Errichtung der Umweltzonen - "Stinker" sollen aus der Stadt verbannt werden. Dazu ist Bundesgesetz nötig.
  • Förderungen beim Umstieg von Diesel- und Benzinautos auf Elektro- oder Hybridfahrzeuge (betrifft soziale Dienste und das Transportwesen wie Taxis und Logistikfuhren in der Stadt).
  • Car-Sharing-Offensive. 
  • Gesamtverkehrskonzept Graz und Graz/Umgebung.
  • Planung für Bim-Linien (Trassenfindung), S-Bahn (mit Land Steiermark).
  • Winterticket für GVB - "Zuckerl" für Langzeitkartenbesitzer, wie die Gratis-Mitnahme einer zweiten Person.
  • Beschleunigung für den öffentlichen Verkehr: neue Busspuren.
  • Weiterer Ausbau des Radnetzes.
  • Förderung für Heizungsumstellungen (gestaffelt nach Einkommen). Künftig ist nur noch eine zentrale Stelle für die Abwicklung zuständig. Bis dato mussten alle Mieter eines Hauses einer Umstellung zustimmen, in Zukunft werden 80 Prozent genügen. Eine Million Euro Zuschuss vom Land.
  • Förderung für die Errichtung oder die Umstellung auf solare Warmwasserbereitung oder teilsolare Heizung.
  • Zweitheizungsverbot an Hochbelastungstagen (betroffen sind etwa Kachelöfen).
  • Ausweitung des dreistufigen Winterdienstes auf das gesamte Stadtgebiet, wenn "Feinstaubkleber"-Modellversuch positiv ist.

von Gerald Richter, "Steirerkrone"

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