Abschied

Fred Sinowatz in seinem Heimatort beigesetzt

Österreich
21.08.2008 21:41
Der frühere Bundeskanzler Fred Sinowatz ist am Donnerstag in Neufeld an der Leitha unter großer Anteilnahme beigesetzt worden. Rund 2.500 Menschen gaben Sinowatz das letzte Geleit. Unter den Trauergästen befanden sich neben den Spitzen des Staates und des Burgenlandes auch viele Freunde und einstige Weggefährten des Verstorbenen.

Vor dem Requiem, das der Generalvikar der Diözese Eisenstadt, Johannes Kohl, zelebrierte, gedachte der Gemeinderat von Neufeld in einer Trauersitzung dem Verstorbenen. Bürgermeister Michael Lampel hob dabei besonders die Verbundenheit des Altkanzlers mit den Menschen seiner Heimatgemeinde hervor, die er sich auch in höchsten politischen Funktionen bewahrt habe.

Gottesdienst auf den Hauptplatz übertragen
Der Trauergottesdienst wurde akustisch auch auf den Hauptplatz übertragen. Beim Requiem für den verstorbenen Altbundeskanzler wurden Schreiben von Kardinal Christoph Schönborn und von Bischof Paul Iby, der derzeit die diözesane Pilgerreise nach Lourdes leitet, verlesen. Schönborn brachte darin seine Anteilnahme im Namen der Österreichischen Bischofskonferenz zum Ausdruck. "Wir danken Gott für alles Gute, das der Altbundeskanzler gewirkt hat", so der Kardinal. "Als Bischof der Diözese Eisenstadt bin ich mit Ihnen in dieser Stunde im Geist verbunden", schrieb Bischof Iby. "Wir danken dem verstorbenen großen Sohn unserer Heimat für sein Lebenswerk für das Burgenland und für die Republik Österreich", so Iby, der sich auch für die gute Zusammenarbeit des Altbundeskanzlers mit der Katholischen Kirche bedankte.

Große Betroffenheit in der Bevölkerung
Das Ableben des Altbundeskanzlers habe in der Bevölkerung große Betroffenheit und Anteilnahme ausgelöst, sagte Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl in seiner Rede. Sinowatz habe die Geschichte des Burgenlandes geprägt und sich auch größte Verdienste um die Republik Österreich erworben. "Unser größtes Mitgefühl und unsere Anteilnahme gehören der Familie Sinowatz", sagte Niessl. Den Angehörigen wünsche er in diesen schweren Stunden der Trauer viel Kraft: "Das Burgenland trauert mit euch."

Fred Sinowatz habe sich bereits sehr früh politisch engagiert, er sei stets ein Vorkämpfer für soziale Gerechtigkeit gewesen. "Er zählt zu den Architekten und Baumeistern des neuen, modernen Burgenlandes", sagte Landeshauptmann Hans Niessl. Gemeinsam mit seinen politischen Wegbegleitern habe er das Fundament für den Aufstieg unseres Heimatlandes geschaffen. Sinowatz habe auch "maßgeblichen Anteil an der kulturellen Öffnung des Burgenlandes gehabt." Historische Verdienste habe sich der Altkanzler auch um die Bildung erworben.

Bundespräsident Fischer würdigt Sinowatz
Bundespräsident Heinz Fischer erinnerte in seiner Rede daran, dass Sinowatz in einer schwierigen Zeit aufgewachsen sei. Er habe "die Zeit der Zerrissenheit und der Diktatur erlebt". Im Hinblick auf die zahlreichen Würdigungen, die der Altbundeskanzler in den vergangenen Tagen erfahren hat, meinte Fischer: "Mir tut Leid, dass Fred Sinowatz das nicht mehr lesen kann, was jetzt alles über ihn geschrieben wurde." Nicht nur die Gemeinde Neufeld und das Burgenland, nicht nur viele Menschen, sondern die Republik Österreich als Ganzes sei ihm Dank schuldig.

In einem Ehrengrab beigesetzt
Beigesetzt wurde Sinowatz in einem Ehrengrab der Stadtgemeinde Neufeld, das sich neben den Ruhestätten der Altlandeshauptmänner Ludwig Leser und Hans Bögl befindet. Ein schwarz-grau marmorierter Grabstein erinnert auch an den "Ehrenbürger und Ehrenbürgermeister" Fred Sinowatz.

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