Kontrolle übers Öl

Revolutionsgarden wollen Öl als “Waffe” einsetzen

Ausland
28.06.2008 15:23
Die Revolutionsgarden im Iran haben für den Fall eines Angriffs auf ihr Land mit massiven Einschränkungen beim Öltransport durch den Golf gedroht. Der Iran werde bei einem Angriff auf jeden Fall den Persischen Golf und die Straße von Hormus unter seine Kontrolle bringen, sagte der Oberbefehlshaber der Revolutionsgarden, Mohammad Ali Jafari, in der Zeitung " Jam-e Jam" vom Samstag. "Bei einer Konfrontation mit Feinden von außerhalb der Region wird sich der Konflikt auf jeden Fall auch auf das Ölthema ausweiten." Die Straße von Hormus ist eine Meerenge im Golf vor der Küste des Iran, durch die zwei Fünftel des weltweit gehandelten Öls verschifft werden.

Bereits die Furcht vor einer Eskalation des Atomstreits mit dem Iran, dem viertgrößten Ölproduzenten der Welt, hat die Rohölpreise auf die Rekordhöhe von nunmehr fast 143 Dollar je Fass getrieben. Bisher hatte der Iran nicht eindeutig signalisiert, ob er Öl als Waffe in einer Konfrontation einsetzen würde. Doch entsprechende Drohungen haben die ohnehin schon turbulenten Rohölmärkte noch mehr in Unruhe versetzt, weil die Ölversorgung großer OPEC-Staaten am Golf in Gefahr gesehen wird. Eine mögliche Sperrung der Straße von Hormus gilt als eine der schärfsten Waffen des Iran im Atomkonflikt mit dem Westen.

Die Kontrolle der Öltransporte durch den Golf hätte zur Folge, dass der Ölpreis sehr stark ansteige, sagte  Jafari weiter. Er warnte Irans Nachbarstaaten davor, ihre Territorien für einen Angriff zur Verfügung zu stellen. Kuwait und Irak haben bereits erklärt, sie würden einen Angriff von ihrem Gebiet aus nicht zulassen. Die USA betreiben jedoch noch Militärstützpunkte in anderen Golfstaaten sowie in Afghanistan.

Die Revolutionären Garden sind eine Elite-Einheit, die neben der regulären Armee besteht. Zu ihnen gehören Land-, Luft- und Seestreitkräfte.

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