"Anomalien"

US-Wahl: Neuauszählung in Wisconsin angekündigt

Ausland
26.11.2016 09:52

Die Grünen-Bewerberin Jill Stein hat im US-Staat Wisconsin offiziell eine Nachzählung der Stimmen für die US-Präsidentschaftswahl 2016 beantragt. "Wir bereiten uns jetzt auf eine landesweite Nachzählung vor", sagte der Leiter der Wahlkommission, Michael Haas. Sie muss bis spätestens 13. Dezember abgeschlossen sein.

Der Staat und seine zehn Wahlmänner-Stimmen waren völlig überraschend mit einem Vorsprung von rund 27.000 Stimmen an Donald Trump gegangen. Stein will nun wegen nicht näher erläuterter "statistische Anomalien" auch Nachzählungen in Pennsylvania und Michigan anstrengen. Wenn alle drei Staaten kippen würden, würde sich das Gesamtergebnis ändern.

Von den für die Nachzählungen in allen drei Staaten erforderlichen sieben Millionen US-Dollar hatte die Grünen-Politikerin Stein nach eigenen Angaben 4,8 Millionen per Crowdfunding gesammelt. Stein betonte, es sei nicht ihr Ziel, Trump den Wahlsieg streitig zu machen. Die Nachzählung solle jedoch sicherstellen, dass die Amerikaner nach Hackerattacken im Wahlkampf und Bedenken von IT-Sicherheitsexperten zu den elektronischen Wahlmaschinen den Wahlergebnissen vertrauen könnten.

Wahlautomaten anfällig auf Hackerattacken
Computer-Experten hatten darauf hingewiesen, dass die in Wisconsin benutzten Wahlautomaten anfällig auf Hackerangriffe sind und deswegen in anderen Staaten, etwa Kalifornien, nicht benutzt werden dürfen. Die favorisierte Kontrahentin Hillary Clinton hatte in Stimmbezirken, in den Wahlmaschinen benutzt wurden, signifikant schlechter abgeschnitten als in Wahllokalen, wo auf handgeschriebene Stimmzettel gesetzt worden war. Allerdings hatten andere Stimmen, darunter der prominente Wahlanalyst Nate Silver, darauf hingewiesen, der Effekt löse sich in Luft auf, wenn man Ethnie und Bildungsgrad der Wähler in der Gegend mit einbeziehe. Die Gegenden seien dann statistisch unauffällig.

Landesweit waren bei der Wahl am 8. November auf Clinton rund zwei Millionen mehr Stimmen entfallen als auf Trump. Die Vergabe der Wahlmänner erfolgt jedoch auf Basis aller 50 US-Staaten nach dem Winner-takes-all-Prinzip: Hohe Siege zählen nicht mehr als knappe.

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