Kampf gegen Le Pen

“Putin-Freund” Fillon tritt bei Präsidentenwahl an

Ausland
28.11.2016 07:18

Frankreichs früherer Premier Francois Fillon wird als Kandidat der Konservativen bei der Präsidentschaftswahl antreten. Der 62-jährige erzielte am Sonntag bei der Vorwahl einen haushohen Sieg über seinen Kontrahenten Alain Juppe. Beim Urnengang im Frühjahr 2017 dürfte sich Fillon, der sich als "Freund" von Russlands Staatschef Wladimir Putin bezeichnet, ein Duell mit der rechtspopulistischen Front-National-Chefin Marine Le Pen liefern.

In der Stichwahl am Sonntag errang der wirtschaftsliberale und gesellschaftspolitisch konservative Fillon nach Auszählung von 9915 der insgesamt 10.229 Wahllokale 66,5 Prozent. Er bekam damit etwa doppelt so viele Stimmen wie sein Rivale Juppe, ebenfalls ein früherer Regierungschef und seit zehn Jahren Bürgermeister von Bordeaux, mit 33,5 Prozent.

Er habe seinen Sieg auf "Überzeugungen" und "Werte" gebaut, sagte Fillon am Sonntagabend vor jubelnden Anhängern in Paris. Die Wähler des konservativ-bürgerlichen Lagers hätten in ihm die Werte gesehen, denen sie sich verbunden fühlten.

Fillon will "erbärmliche" Präsidentschaft Hollandes beenden
Im Frühjahr 2017 müssten die Franzosen den Sozialisten Hollande abwählen und dessen "erbärmlicher" Präsidentschaft ein Ende setzten, sagte Fillon. Frankreich brauche einen Neustart wie seit 30 Jahren nicht mehr. "Frankreich erträgt es nicht, abgehängt zu werden, Frankreich will die Wahrheit und Frankreich will Taten." Zugleich rief der 62-Jährige das konservativ-bürgerliche Lager mit Blick auf die Präsidentschaftswahl zu Geschlossenheit auf. "Ich werde alle brauchen", sagte er und nannte neben Juppe auch Ex-Staatschef Nicolas Sarkozy, der in der ersten Runde der Vorwahl ausgeschieden war.

"Gute persönliche Beziehungen" zu Putin
Fillon gilt als russlandfreundlich und tritt im Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat für eine Koalition mit Moskau ein. Fillon warb zudem in einem Gastkommentar für die Zeitung "Le Monde" für das Ende der europäischen Sanktionen gegen Russland. Putin hatte den 62-Jährigen Kandidaten gelobt. "Wir haben sehr gute persönliche Beziehungen", sagte Putin. Der Kremlchef sprach damit die "gute Zusammenarbeit" zwischen Fillon und ihm während der Amtszeit Fillons als Premierminister in den Jahren 2007 bis 2012 an.

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