Italien bestätigt:

Heuer kamen schon 131.000 illegale Migranten

Ausland
11.10.2016 19:58

Während die Zahl irregulärer Migranten in Griechenland seit dem Frühjahr auf rund 100 pro Monat zurückgegangen ist, kamen im September schätzungsweise rund 17.000 über Italien in die EU. Im laufenden Jahr gelangten bisher insgesamt 131.860 illegal Einreisende nach Italien, die meisten von ihnen waren Wirtschaftsflüchtlinge.

Die Zahlen, die der Europäische Rat am Dienstag bekannt gab, gehen aus dem jüngsten Bericht des UNHCR hervor. Während unter den Einreisenden, die über Griechenland und die Balkanroute in die EU kamen, rund 50 Prozent Flüchtlinge und 50 Prozent Wirtschaftsmigranten gewesen seien, seien die über die zentrale Mittelmeerroute nach Italien geflohenen Menschen fast alle Wirtschaftsmigranten, sagte eine ranghohe EU-Beamtin.

Schlepperei boomt weiter
Rund 90 Prozent der irregulären Migranten in Italien kamen demnach per Boot und wurden gerettet, was ein Hinweis dafür sei, dass sie von Schmugglerringen transportiert wurden. Die zehn häufigsten Herkunftsländer der seit Jänner in Italien aufgegriffenen Migranten waren Nigeria (19 Prozent), Eritrea (13 Prozent), Sudan (sieben Prozent), Gambia (sieben Prozent), Elfenbeinküste (sieben Prozent), Guinea (sechs Prozent), Somalia (fünf Prozent), Mali (fünf Prozent), Senegal (fünf Prozent) und Bangladesch (vier Prozent).

Mehr als 90.000 Flüchtlinge aus Mittelmeer gerettet
Laut Schätzungen der EU wurden heuer bereits mehr als 90.000 Menschen im Mittelmeer vor dem Ertrinken gerettet. Die größten Anteile entfallen auf die beiden EU-Missionen "Triton" im westlichen Mittelmeer (38.780) und "Poseidon" in der Ägäis (37.341). Weitere 16.686 Menschen wurden den Angaben zufolge im Rahmen der EU-Anti-Schlepper-Mission "Sophia" gerettet. 3169 Menschen starben laut offiziellen Zahlen der EU im laufenden Jahr bei dem Versuch, über das Mittelmeer in die Europäische Union zu gelangen, oder gelten als vermisst.

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