Ungleiche Verteilung

Acht Männer sind reicher als die halbe Welt

Wirtschaft
16.01.2017 10:56

Wie ungleich der Wohlstand weltweit verteilt ist, zeigte eine aktuelle Studie der Entwicklungsorganisation Oxfam. Demnach besitzen die acht reichsten Milliardäre der Welt - allesamt Männer - zusammen ein größeres Vermögen als die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Oxfam fordert daher, dass die Einkommen und Vermögen von Superreichen stärker besteuert werden sollen.

Die acht reichsten Männer sind der Auflistung zufolge:

  • Bill Gates (Microsoft-Mitbegründer),
  • Amancio Ortega (Gründer der Modekette Zara),
  • Warren Buffet (US-Großinvestor),
  • Carlos Slim (Telekom-Unternehmer),
  • Jeff Bezos (Amazon-Gründer),
  • Mark Zuckerberg (Facebook-Gründer),
  • Larry Ellison (Chef des Softwarekonzerns Oracle)
  • und Michael Bloomberg (US-Unternehmer und Politiker).

Gates mit 75 Milliarden Dollar an der Spitze
Angeführt wird die Liste von Gates mit einem Vermögen von 75 Milliarden Dollar (rund 70 Milliarden Euro). Der frühere New Yorker Bürgermeister Bloomberg ist mit 40 Milliarden Dollar (knapp 38 Milliarden Euro) der Letzte unter den acht Reichsten, heißt es in dem am Montag veröffentlichten, "An Economy for the 99 Percent" getitelten Bericht.

Ärmere Hälfte der Welt ärmer als gedacht
Oxfam schätzt das Vermögen der acht reichsten Milliardäre auf 426 Milliarden Dollar (knapp 400 Milliarden Euro), das der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung auf 409 Milliarden Dollar (386 Milliarden Euro). Der anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos herausgegebene Bericht prangert die weltweite soziale Ungleichheit an. Diese sei größer als bisher angenommen, teilte Oxfam mit. Im vergangenen Jahr habe das Vermögen der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung noch dem der 62 reichsten Menschen entsprochen. Neue Daten aus China und Indien zeigen Oxfam zufolge aber, dass die ärmere Hälfte deutlich weniger Vermögen besitzt als gedacht.

Diese Entwicklung hänge eng mit den Möglichkeiten reicher Menschen und internationaler Konzerne zusammen, sich Vorteile auf Kosten des Allgemeinwohls zu verschaffen, kritisierte die Organisation. Sie nutzten aggressive Steuervermeidung, verschöben ihre Gewinne in Steueroasen und trieben Staaten in einen ruinösen Wettlauf um Steuersätze.

Oxfam fordert mehr Steuergerechtigkeit
In dem Bericht fordert Oxfam eine gerechtere Steuer- und Wirtschaftspolitik zum Wohl der ärmeren 99 Prozent der Weltbevölkerung. Demnach verfügt diese übergroße Mehrheit der Weltbevölkerung mit 49,2 Prozent noch nicht einmal über die Hälfte des weltweiten Vermögens. Als Gegenmaßnahmen schlägt Oxfam vor, Konzerne stärker zu besteuern und Steuerschlupflöcher zu schließen. Zudem sollten Einkommen und Vermögen von Superreichen stärker besteuert werden.

Weltweit fühlten sich immer mehr Menschen abgehängt, beklagte Jörn Kalinski von Oxfam Deutschland. "Regierungen betreiben das Spiel der globalen Konzerne und reichen Eliten - und die Bevölkerung zahlt die Zeche." Dies beschädige den sozialen Zusammenhalt, behindere den Kampf gegen Armut und untergrabe den Glauben an die Demokratie. So bereite Ungleichheit den Boden für Rechtspopulisten.

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