Norweger in U-Haft

Todesfahrt in Salzburg: Lenker (42) war nüchtern

Österreich
27.03.2017 15:22

Nach einem Verkehrsunfall mit einem Toten und vier Schwerverletzten am 20. Februar in Leogang im Salzburger Pinzgau liegt nun das chemisch-toxikologische Gutachten vor. Demnach stand der Unfalllenker, ein 42-jähriger Norweger, zum Unfallzeitpunkt weder unter Alkohol- oder Drogen- noch unter Medikamenteneinfluss. Der Mann befindet sich wegen des Verdachts des Mordes in Untersuchungshaft.

Die Ursache des Unfalls ist nach wie vor nicht geklärt. Es seien keine Substanzen im Blut festgestellt worden, die auf das Bewusstsein des Lenkers eine Auswirkung hatten, teilte am Montag der Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Robert Holzleitner, auf Anfrage der APA mit.

Ob der Lenker möglicherweise psychische Probleme hatte, ist ebenfalls noch unklar. Das von der Staatsanwaltschaft beantragte neuropsychiatrische Sachverständigengutachten zur Frage der Zurechnungsfähigkeit des Beschuldigten zur Tatzeit ist noch ausständig. Bisher habe sich der Lenker noch nicht zu dem Unfall geäußert, sagte der Staatsanwalt. Verteidiger Kurt Jelinek konnte ebenfalls keine Angaben machen. "Wir warten noch das Gutachten ab", sagte er.

Bedingter Tötungsvorsatz
Die Staatsanwaltschaft geht von einem bedingten Tötungsvorsatz seitens des Beschuldigten aus. Der Mann sei extrem gefährlich gefahren, er habe durch sein Fahrverhalten den Tod des Opfers "ernstlich für möglich" gehalten. Der Norweger wurde am 2. März in U-Haft genommen. Er befindet sich derzeit in der Justizanstalt Salzburg. Das Gericht ortete eine Tatbegehungsgefahr. Das Ermittlungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen.

Dem Untersuchungsergebnis eines verkehrstechnischen Sachverständigen zufolge war der Norweger zum Unfallzeitpunkt am 20. Februar gegen 21 Uhr mit seinem Pkw auf der falschen Fahrbahnseite mit 140 bis 150 km/h bei einer vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h und einem Überholverbot auf der Hochkönigstraße im Ortsteil Hirnreit unterwegs.

Unfall wäre vermeidbar gewesen
Der Mann hätte vor einem Fahrbahnteiler noch rechtzeitig über die Sperrlinie auf die rechte Fahrbahn zurückfahren können, stellte der Gutachter fest. Es gebe keine Hinweise darauf, dass der Beschuldigte ein Bremsmanöver eingeleitet oder versucht habe, dem entgegenkommenden Pkw eines 24-jährigen Einheimischen auszuweichen.

Der entgegenkommende Pinzgauer war in seinem Audi A3 mit 60 km/h unterwegs. Der 24-Jährige starb noch an der Unfallstelle. Die Mitfahrer in dem BMW X5 des Norwegers, seine Ehefrau und seine beiden sieben und acht Jahre alten Kinder, wurden schwer verletzt.

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