Mit Ederer und Co.

NR-Wahl: Haselsteiner startet Anti-FPÖ-Plattform

Österreich
06.07.2017 13:30

Für die Nationalratswahl im Herbst hat sich eine parteiübergreifende, spendenfinanzierte Plattform gegen die FPÖ formiert. Die Initiatoren, unter ihnen der Bauindustrielle und NEOS-Unterstützer Hans Peter Haselsteiner und die frühere SPÖ-Staatssekretärin und Siemens-Managerin Brigitte Ederer, sprechen sich dabei gegen Populismus und eine europafeindliche Politik aus.

"Wir wollen auch eine Alternative zu dieser unvermeidbar scheinenden - aber nicht seienden - blauen Regierungsbeteiligung", sagte Haselsteiner bei der Vorstellung von "Weil's um was geht" am Donnerstag in Wien. Christian Kern (SPÖ) und Sebastian Kurz (ÖVP) seien für ihn beide akzeptable Kanzler und eine Mehrheit mit Grünen, Liste Pilz und NEOS hält Haselsteiner zumindest mathematisch für möglich. Er warnte vor einer Koalition mit der FPÖ, es seien aus der schwarz-blauen Ära noch nicht alle Prozesse geführt und alle Schulden bezahlt.

Ederer, die sich für eine weltoffene, proeuropäische Bundesregierung aussprach, betonte die Überparteilichkeit der Plattform und dass deren Unterstützer wohl unterschiedliche Parteien wählen. Aber: "Es gibt ein Thema, das uns eint." Ederer äußerte ihre Ablehnung der FPÖ weniger stark als Haselsteiner, meinte aber, dass sie bisher nicht den Eindruck habe, dass die FPÖ ein verlässlicher Partner ist.

SPÖ-nahe Unterstützer und Kanzler-Gattin
Unter den Unterstützern finden sich mehrere der SPÖ nahestehende Personen, unter ihnen der frühere SPÖ-Bundesgeschäftsführer Andreas Rudas, heute Manager bei RTL, Ex-SPÖ-Minister Rudolf Scholten und PR-Berater Rudolf Kobza. Auch die Kanzler-Gattin und Unternehmerin Eveline Steinberger-Kern steht auf der Liste. Zu den Erstunterzeichnern zählen weiters der Anwalt Gabriel Lansky, der Echo-Medienhaus-Geschäftsführer Christian Pöttler sowie Life-Ball-Organisator Gery Keszler. Die langjährige Grünpolitikerin Marie Ringler, seit Kurzem ORF-Stiftungsrätin, gehört ebenso dazu.

Unter den mehr als 70 Erstunterzeichnern sind neben etlichen Unternehmern auch viele Intellektuelle und Kulturschaffende - etwa die Schriftsteller Michael Köhlmeier, Eva und Robert Menasse oder ein gutes Dutzend Schauspieler und Regisseure. Burgtheaterdirektorin Karin Bergmann findet sich - wie auch ihr designierter Nachfolger Martin Kusej - ebenfalls auf der Liste der Erstunterzeichner, die auf der Internetseite der Plattform abrufbar ist. "Weil's um was geht" sei eine "Plattform für ein progressives, weltoffenes und entschlossenes Österreich. Gegen Kleingeist und Engstirnigkeit", so das Credo der Initiatoren, die sich gegen Abschottung und Nationalismus aussprechen.

"Nein zum Öxit"-Kampagne bei Hofburg-Wahl
Ederer und Haselsteiner waren bereits 2016 im Präsidentschaftswahlkampf bei der "Nein zum Öxit"-Kampagne gemeinsam aufgetreten, die sich gegen den FPÖ-Kandidaten Norbert Hofer richtete. Diese sei bewusst provokant und negativ gewesen, das werde bei der aktuellen Initiative nicht das Fall sein, so Haselsteiner. "Weil's um was geht" sei keine Kampagne mit Inseraten und Fernsehspots, das Budget daher auch überschaubar. Ederer und Haselsteiner haben je 1500 Euro gespendet. Man werde mit wenig Geld auskommen, wichtiger sei das Engagement der Unterstützer.

Geplant seien Dialogforen, die alle zwei Wochen stattfinden sollen. Beim ersten am 18. Juli am Wiener Meiselmarkt werde es um Bildungs- und Frauenpolitik gehen, sagte die Start-up-Unternehmerin Maria Baumgartner. Sie ist Obfrau des vor vier Wochen gegründeten ehrenamtlichen Vereins. Weitere mögliche Themen seien Europapolitik, Wirtschaft, Arbeit, Umwelt und Digitalisierung. Die Plattform will auch gezielt Jugendliche und Erstwähler ansprechen, eines der Gründungsmitglieder ist die 17-jährige Schülervertreterin Lily Ammann.

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