5265 Kilometer weit

Mann durchschwimmt Amazonas

Viral
09.04.2007 13:42
Ein 52 Jahre alter Slowene hat als erster Mensch überhaupt den Amazonas in seiner gesamten Länge durchschwommen. Nach knapp 66 Tagen und genau 5265 Kilometern erreichte der Marathonschwimmer Martin Strel am Wochenende die Stadt Belém im brasilianischen Bundesstaat Para. Piranhas und Durchfall waren nur zwei der Probleme, die Strel für seinen Weltrekord überwinden musste. Die letzten Kilometer seien die schwersten gewesen, erzählte Strel. Nach wenigen Stunden Erholung wurde er am Sonntag mit Indio- Tänzen und einem symbolischen "Endspurt" im Hafen von Belém groß gefeiert.
Strel hatte sein Abenteuer am 1. Februar im peruanischen Atalaya begonnen. Im Schnitt legte der Slowene 80 Kilometer pro Tag zurück. Er nahm in den gut zwei Monaten zwölf Kilogramm ab. Sein Vater habe am Ende den Nullpunkt erreicht, sagte sein Sohn Borut, der das Projekt koordinierte. "Das war schon hart. Je näher ich dem Atlantischen Ozean kam, desto stärker wurde die Strömung. Ich konnte kaum schwimmen und wurde immer wieder nach hinten gezogen", berichtete Strel. Oft seien die Schmerzen so stark gewesen, dass er das Wasser am Abend nicht aus eigener Kraft habe verlassen können.


Schwindelanfälle, offene Wunden, Infektionen

Zu schaffen machten Strel gegen Ende seines Abenteuers bei Temperaturen um die 40 Grad Celsius auch ein plötzlicher Bluthochdruck sowie Krämpfe, Schwindelanfälle, offene Wunden, Infektionen und Sonnenstiche. Strel litt zudem während der Ruhepausen an Schaflosigkeit. Der Slowene räumte ein, dass er kurz davor gewesen sei, das Handtuch zu werfen. Den Empfehlungen der begleitenden Ärzte, die Unternehmung vorzeitig zu beenden, folgte der als Dickkopf bekannte Strel dann aber doch nicht.


Das Guinness-Buch der Rekorde will nach Angaben der Projektsprecher die Daten analysieren und in den nächsten sechs bis acht Wochen eine offizielle Stellungnahme zum Rekord abgeben. Es würde sich bereits um den vierten Weltrekord des "Walmenschen" im Langstreckenschwimmen handeln. Seinen ersten Weltrekord erzielte Strel im Jahr 2000, als er die Donau als erster von der Quelle bis zur Mündung (3004 Kilometer) in 58 Tagen durchschwamm. 2002 folgte der Mississippi (3797 Kilometer) und 2004 der Yangtze (4003 Kilometer).


Viel Schokolade gegessen

In Brasilien freute sich der Extremsportler aber nicht nur über seine neue Bestleistung. Er habe auch Freundschaft mit den Tieren des Urwalds geschlossen. "Ich glaube, dass die Tiere mich am Ende akzeptiert haben. Sie sind so viel neben mir hergeschwommen, dass sie am Ende wohl gedacht haben, ich sei einfach einer von ihnen". Oft seien Kaimane zu sehen gewesen. "Aber die hatten wohl keinen Hunger", scherzte der Slowene.


Er schwimme nicht nur für Geld und persönlichen Ruhm, sondern auch für Frieden und Umweltschutz, hatte Strel vor Beginn seines Abenteuers versichert. "Ich möchte, dass die Pflanzen- und die Tierwelt besser geschützt werden." Begleitet wurde Strel von rund 40 Menschen, darunter Ärzte, Fotografen, eine Filmcrew und Ernährungsberater. Im Wasser habe er vor allem viel Milch getrunken und Schokolade gegessen, sagte der Extremsportler. "Ich musste mich konzentrieren, da kann man nicht allzu viel essen", sagte er.
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