Guten Flug!

Cabrios im Crashtest

Motor
27.05.2004 16:46
Cabrios spielen in der Unfallstatistik keine wesentliche Rolle – im Verhältnis zum Bestand sind sie sogar unterrepräsentiert. Auch Unfall und Verletzungsschwere für Cabrio-Insassen sind niedriger als beim Durchschnitt aller Pkw-Unfälle. Und Überschläge sind ohnehin eher seltene Ereignisse. Aber wenn etwas passiert, dann sollte man besser nicht im Cabrio sitzen...
(Bild: kmm)
Nur Fliegen ist schöner, heißt es.Von Landen ist dabei irgendwie nie die Rede. Den ADAC-Crashtest-Ingenieurenkommt es aber genau darauf an.
 
Drei populäre Open-Air-Autos mussten beimADAC zum Überrolltest antreten: ein Mazda MX 5, der als nichtmehr taufrische Konstruktion ohne besonderes Schutzsystem ausgestattetist, ein Opel Astra mit zwei massiven starren Überrollbügeln,und ein VW Beetle mit aktivem Schutzsystem, dessen zwei Überrollstützenim Ernstfall blitzartig fast 27 cm hinter den Köpfen ausdem Heck schnellen.
 
Der Test wurde im ADAC-Crashtest-Zentrum in Landsbergmit einer rollenden Plattform durchgeführt, die auf fast50 km/h beschleunigt und dann abrupt abgebremst wird. Die Autosstehen jeweils mit 23 Grad Schräglage quer zur Fahrtrichtungauf dem Schlitten und vollführen beim »Abwurf«sofort heftige Überschläge um die Längsachse.
 
Der fliegende Beetle
Als es beim VW Beetle zum Schwur kommt, funktioniertder Überrollschutz schon bei der ersten Drehbewegung perfekt.Davon profitieren in erster Linie die Heckpassagiere, deren Köpfewährend der gesamten Rollbewegung die Straße nichtberühren. Der hoch stehende Rahmen der Frontscheibe wird88 mm nach unten gedrückt. Insgesamt bleibt für dievorn Sitzenden (mit Gurtstraffern) sehr viel Überlebensraum.Während der Drehungen neigt sich der vordere Beifahrer-Dummymit dem Kopf etwas über die Türbrüstung und berührtleicht die Straße. Allerdings bleiben die Belastungswerteweit unter der kritischen Grenze.
 
Turnender Astra-Leib
Beim Opel Astra wehrt sich der Rahmen der Windschutzscheibevehement gegen Deformation. Er wird nur 55 mm eingedrückt,obwohl das Auto wegen seines vorn liegenden Schwerpunktes überdie Frontpartie abrollt. Trotzdem wird es für alle ziemlicheng: Wegen geringer Kopffreiheit und zu tief angeordneten statischenÜberrollbügeln ragen die Köpfe der Insassen vorn8 mm und im Fond sogar 55 mm über eine gedachte Schutzlinie(Oberkante des deformierten Fensterholms zur Oberkante der Überrollbügel)hinaus. Nicht auszudenken, was passiert, wenn das Auto - andersals in diesem Test - über die Heckpartie abrollt.
 
Platz da, hier fliegt der Mazda!
Doch das wirkliche Sorgenkind im Test ist der MazdaMX 5: Der zu schwache Windschutzscheibenrahmen des Klassikersknickt gleich um 140 mm ein, was den beiden Insassen den Überlebensraumfast völlig nimmt. Im Test knallt der Beifahrerdummy mitdem Kopf so hart auf die Piste, dass schwerste oder tödlicheVerletzungen zu befürchten sind.
 
Gut, dass Cabrios normalerweise nicht ganz so rasantgefahren werden wie andere Autos, dass Oben-ohne-Fetischistenalso gemütlicher unterwegs sind. Im Fall eines Überschlageshat man im nach oben offenen Auto keine guten Karten. Auch derBeetle ist nur so lange ein sicherer Überflieger, wie erauf ebenem Grund aufschlägt - und nicht auf Baumstümpfen,Felsbrocken oder Randsteinen landet...
 
Test und Fotos: ADAC
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(Bild: kmm)



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