Deutsche Studie

Aggressive Kinder mögen brutale Computerspiele

Spiele
10.10.2011 10:21
Aggressive Kinder bevorzugen brutale Computer- und Videospiele, so das Ergebnis einer neuen Studie. Der Spielemix von als problematisch geltenden Buben und Mädchen ist gewalthaltiger als der ihrer Klassenkameraden, wie die Wissenschaftler der Universität Hohenheim und der Leuphana-Universität Lüneburg am Montag in Stuttgart mitteilten. Bei diesen Kindern bestehe das Risiko, dass sich ihre Vorliebe für brutale Games verfestige.

Der Umkehrschluss gelte jedoch nicht: Die Forscher konnten keine Belege dafür finden, dass gewalttätige PC- und Videospiele die Spieler im realen Leben noch aggressiver machen. "Das ist die medienpädagogisch gute Nachricht unserer Studie", sagte Jens Vogelgesang von der Universität Hohenheim. "Allerdings gilt das ausdrücklich nur für die von uns erstmals in einer Wirkungsstudie untersuchte Altersgruppe der Acht- bis Zwölfjährigen."

Bei älteren Jugendlichen seien negative Auswirkungen brutaler Spiele auf das Verhalten belegt, sagte Studienleiterin Maria von Salisch aus Lüneburg. "Wir können nicht ausschließen, dass eine verfestigte Vorliebe für gewalthaltige Bildschirmspiele nicht vielleicht doch im Laufe einer Spielerkarriere zu einer größeren Gewaltbereitschaft führen kann."

Über 300 Schüler befragt

Für die Studie, die von Forschern der beiden Universitäten erarbeitet worden ist, wurden den Angaben zufolge 324 Dritt- und Viertklässler von Berliner Volksschulen befragt. Sie äußerten sich im Laufe eines Jahres zweimal zu ihren Spielgewohnheiten. Zuvor waren sie von Mitschülern und Lehrern bewertet worden, ob und wie sie körperlich und verbal durch aggressives Verhalten auffallen.

Das Ergebnis der Befragung: Aggressive Volksschüler lieben Spiele, bei denen Blut fließt. "Die weniger aggressiven Klassenkameraden probieren zwar auch gewalthaltige Spiele aus, entwickeln aber seltener eine Präferenz für dieses Genre", sagte Vogelgesang.

Computer- und Videospiele stehen schon bei Volksschulkindern hoch im Kurs. 91 Prozent der Acht- bis Zwölfjährigen gaben bei der Erstbefragung zumindest ein solches Lieblingsspiel zu Protokoll. Bei der Zweitbefragung ein Jahr später standen dann häufig ganz andere Spiele an der Spitze. "Die meisten Kinder probieren anfangs unterschiedliche Angebote aus und entwickeln erst mit der Zeit eine ausgeprägte Vorliebe für ein Spiel oder ein Spielegenre", sagte von Salisch.

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