AMS-Sinnlos-Kurse

Arbeitslose fühlen sich in Schulungen "gefangen"

Wien
18.06.2010 17:02
Als wäre der Stempel „arbeitslos“ nicht schon schlimm genug. Zwei Wiener ohne Job haben ihre aktuellen Erfahrungen über die „Sinnlos-Kurse“ des AMS beschrieben. Ein paar Beispiele gefällig: Zum Alltag gehören Zeittotschlagen im Computerraum, ein Sektenfilm und ein Spiel namens „Reise zum Mond“.

Clarissa Eichinger (31) und Karl Gruber (61) sind beide im gleichen Kurs in Wien-Landstraße „gefangen“, wie sie sagen. Der Alltag dort ist aus ihrer Sicht eine Mischung aus Beschäftigungstherapie und Zeittotschlagen. „Freitag hatten wir die Wahl. Entweder wir gehen Eis essen, oder wir sehen uns einen Film an“, erklärt die ehemalige Werbe-Expertin. Eine Dokumentation über eine Sekte ist es geworden. „Jeden Tag gehen wir zwei Stunden in den Computerraum. Da darf dann jeder machen, was er will.“

Clarissa Eichinger hat so ihre Erfahrung mit dem Arbeitsmarktservice. Trotz ihrer Krankheit – sie leidet an multipler Sklerose – wird ihr ein skurriler Kurs nach dem anderen zugeschanzt. Eine Schulung zur Matratzenmilbenreinigungs-Spezialistin war genauso dabei wie die Chance, Luftballonverkäuferin im Prater zu werden.

Aktuell ist auch das Feenspiel sehr beliebt. Aufgabenstellung: „Eine Fee verschenkt drei Wünsche. Welche sollen das sein?“ Clarissa hat derzeit nur einen: „Bitte raus aus diesem Kurs!“

von Michael Pommer, Kronen Zeitung

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