Familiendrama

Vater warf Kinder in Flüchtlingsheim aus Fenster

In einer deutschen Flüchtlingsunterkunft hat sich ein Familiendrama abgespielt: Ein Vater warf seine eigenen drei Kinder aus dem Fenster. Der 35-Jährige hat die grausame Tat bei der Einvernahme am Dienstag durch die Mordkommission bereits gestanden. Derzeit sitzt er in Haft. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm versuchten Mord mit gefährlicher Körperverletzung vor. Die Kinder befinden sich nicht in Lebensgefahr, wurden aber teilweise schwer verletzt.

Die Flüchtlingsunterkunft befindet sich im nordrhein-westfälischen Lohmar. Die Tat ereignete sich bereits am Montag. Was den Vater zu der Tat motivierte, sei noch unklar. "Die Motivation liegt vermutlich im familiären Bereich", sagte ein Sprecher der Polizei Bonn am Dienstag gegenüber dem "Focus".

Beim Sturz aus dem ersten Stock eines Asylbewerberheims erlitten ein siebenjähriges Mädchen und ihr fünf Jahre alter Bruder schwere Verletzungen. Ein einjähriges Kind blieb augenscheinlich unverletzt, kam zur Untersuchung jedoch in ein Krankenhaus. Zunächst war unklar gewesen, ob die Kinder aus dem Fenster gestoßen wurden oder ob sie beim Spielen herausgefallen sind.

Zeugen überführten den Vater
Ein Zeuge alarmierte die Polizei, nachdem er beobachtet hatte, dass die Kinder von einem Mann gestoßen worden seien. Die Bonner Mordkommission hatte die Ermittlungen vor Ort aufgenommen und den Vater der drei Kinder vorläufig festgenommen. Der Beschuldigte hatte die Tat zunächst bestritten. Staatsanwaltschaft und Polizei lagen jedoch gesicherte Erkenntnisse dafür vor, dass die Kinder aus dem Fenster geworfen wurden.

Der Vater der Kinder fiel bereits im Jänner wegen eines körperlichen Angriffs auf seine Ehefrau negativ auf. Gegen ihn wurde daraufhin Anzeige wegen Körperverletzung erstattet. Darüber hinaus wurde er mit einem zehntägigen Betretungsverbot belegt. Er zog später mit Einverständnis der Ehefrau wieder in die gemeinsame Wohnung ein.