Gewalt in Idomeni

Tränengas und Blendgranaten gegen Flüchtlinge

Ausland
13.04.2016 13:43

An der griechisch-mazedonischen Grenze ist es am Mittwochvormittag neuerlich zu einer Eskalation gekommen: Wie Augenzeugen berichteten, ging die Polizei im berüchtigten Lager Idomeni mit Tränengas und Blendgranaten "massiv" gegen Flüchtlinge vor, die versuchten, nach Mazedonien zu gelangen.

Etwa 100 Flüchtlinge zerrten an den Stacheldrahtbarrieren. Wie im griechischen Fernsehen zu sehen war, schossen daraufhin mazedonische Polizisten Tränengas- und Blendgranaten über den Zaun, wodurch die Lage wieder unter Kontrolle gebracht werden konnte.

Präsidenten-Treffen in Idomeni geplatzt
Ein für Mittwoch geplanter gemeinsamer Besuch der Präsidenten Mazedoniens, Sloweniens und Kroatiens, Gjorge Ivanov, Borut Pahor und Kolinda Grabar-Kitarovic, in Idomeni wurde nach dem Vorfall wegen "Sicherheitsbedenken" abgesagt. Die drei Präsidenten besuchten stattdessen ein mazedonisches Flüchtlingslager bei Gevgelija. Grabar-Kitarovic betonte dabei, dass die Balkanroute für die Flüchtlinge geschlossen bleibe.

Hunderte Migranten aus Idomeni abgereist
Zuvor hatten Hunderte Migranten Idomeni verlassen. Alleine am Dienstag zogen den Behörden zufolge 500 Personen in andere Flüchtlingsquartiere in Griechenland um. Bis das Lager leer ist, werde es aber "noch einige Tage" dauern. Inoffiziellen Schätzungen halten sich immer noch rund 10.000 Flüchtlinge unter katastrophalen Bedingungen in Idomeni auf.

300 Verletzte am Wochenende
Erst am Wochenende war es in Idomeni zu heftigen Ausschreitungen gekommen, als Flüchtlinge gewlatsam nach Mazedonien eindringen wollten. Die mazedonische Polizei stoppte die Gruppe mit Tränengas und Gummigeschoßen. Mehr als 300 Menschen wurden verletzt.

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