Wegen Militärübung

Nordkorea droht erneut mit Atomangriff

Ausland
07.03.2016 07:41

Zum Beginn der bisher größten Militärmanöver der USA mit Südkorea hat das kommunistische Regime Nordkoreas seine Kriegstöne verschärft und erneut mit atomaren Erstschlägen gedroht. Die nationale Verteidigungskommission unterstellte den USA am Montag, "unverhüllteste Atomkriegsübungen" durchzuführen und einen Angriff vorzubereiten.

Nordkorea werde einen "wahllosen Atomschlag" gegen seine Feinde führen, hieß es laut den staatlichen Medien in der Erklärung des mächtigsten Entscheidungsgremiums des Landes. Neben Südkorea seien auch Ziele auf dem US-Festland im Visier.

Die US-amerikanischen und südkoreanischen Streitkräfte begannen unterdessen ihre alljährlichen mehrwöchigen Frühjahrsmanöver, die Nordkorea regelmäßig als Provokation kritisiert. Nordkorea könne auf Knopfdruck "sofort sämtliche Stützpunkte der Provokation in ein Flammenmeer verwandeln und zu Asche reduzieren", warnte die Verteidigungskommission. Falls es geringste Anzeichen einer Militäraktion der Feinde gebe, "werden die Armee und die Bevölkerung die Gelegenheit nicht verpassen und den größten Wunsch des koreanischen Volkes durch einen Heiligen Krieg der Gerechtigkeit für die Wiedervereinigung erfüllen".

Manöver "nicht-provokativer Natur"
Das gemeinsame Truppenkommando in Südkorea wies Vorwürfe Nordkoreas zurück, das fast zweimonatige Feldmanöver "Foal Eagle" und die zwölftägige Kommandoschulung "Key Resolve" dienten der Vorbereitung eines Angriffs. Die Manöver seien "nicht-provokativer Natur", hieß es wie üblich. Nordkorea sei zuvor über den Beginn der Manöver informiert worden. An den Manövern würden etwa 17.000 US-Soldaten teilnehmen.

Nach Berichten südkoreanischer Medien beteiligen sich diesmal bis zu 300.000 südkoreanische Soldaten. Die Manöver der beiden Bündnispartner seien größer als in den Vorjahren. Die USA haben 28.500 Soldaten in Südkorea als Abschreckung stationiert.

Nordkorea: Einsatzbereitschaft der Atomwaffen angeordnet
Nur wenige Tage vor der jüngsten Drohung Pjöngjangs hatten nordkoreanische Medien berichtet, dass Machthaber Kim Jong Un die sofortige Einsatzbereitschaft der Nuklearwaffen des Landes zu einem Präventionsschlag angeordnet habe. Es ist nicht unüblich für das weithin isolierte Regime, angesichts der Übungen in Südkorea seine Rhetorik zu verschärfen. Schon vor drei Jahren hatte Nordkorea mit einem Atomangriff auf die USA gedroht. Experten bezweifeln aber, dass Nordkorea bereits imstande ist, Atomsprengköpfe zu bauen, die auf Langstreckenraketen passen.

Die ohnehin angespannte Lage auf der koreanischen Halbinsel hatte sich nach dem vierten nordkoreanischen Atomtest im Jänner und einem umstrittenen Raketenstart im Februar weiter verschärft. Die internationale Gemeinschaft reagierte auf beide Ereignisse empört. Nach der Verhängung neuer Sanktionen des UN-Sicherheitsrats gegen Nordkorea am vergangenen Mittwoch hatte das Land mit harten Reaktionen gedroht. Die neuen Sanktionen sehen unter anderem eine zwingende Inspektion der Frachtlieferungen von und nach Nordkorea vor.

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