Tumulte in Bulgarien

Nationalistischer Mob wollte Moschee erstürmen

Ausland
15.02.2014 08:57
Hunderte nationalistische Demonstranten haben am Freitag in Bulgarien versucht, eine Moschee zu stürmen. Wegen des Angriffs in Plowdiw im Süden des Landes seien 120 Menschen festgenommen worden, sagte der Stabschef des Innenministeriums, Swetlosar Lasarow, dem Fernsehsender bTV. Ein Polizist, unbeteiligte Passanten und auch mehrere Demonstranten seien verletzt worden.

"Nationalistische Demonstranten, die rassistische und fremdenfeindliche Slogans skandierten, haben versucht, die Moschee zu stürmen", berichtete Lasarow. Daraufhin seien die Sicherheitskräfte eingeschritten.

Mehr als 2.000 Menschen demonstrierten den Angaben zufolge zunächst friedlich vor dem Berufungsgericht von Plowdiw. Dort wurde der Antrag der muslimischen Gemeinde auf Rückgabe einer Moschee in der nahegelegenen Stadt Karlowo verhandelt, die Anfang des 20. Jahrhunderts enteignet worden war. Von dem Gericht zogen Hunderte Demonstranten zu der Moschee in Plowdiw, wo sie unter anderem die Fenster mit Steinen einwarfen.

Mufti vergleicht Ausschreitungen mit "Pogrom"
Mufti Mustafa Hadschi reagierte entsetzt auf die Ausschreitungen, die er als "Pogrom" bezeichnete. Bulgarien hat in der EU mit 13 Prozent den höchsten Anteil von Muslimen an der Bevölkerung. Das Gericht in Plowdiw will innerhalb eines Monats über die Rückgabe der Moschee von Karlowo an die muslimische Gemeinde entscheiden.

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